Rat verabschiedet sich von Bauprojekt Gemeinderat nimmt Abstand von Bauvorhaben in Oekoven

Oekoven · Die Bedenken gegen die geplanten neuen Häuser im Bereich Dorfanger/Römerstraße waren unterm Strich zu groß. Die Ablehnung erfolgte einstimmig.

 Sicherheitsbedenken und die Sorge ums Ortsbild führten dazu, dass ein Bauprojekt in Oekoven gekippt wurde.

Sicherheitsbedenken und die Sorge ums Ortsbild führten dazu, dass ein Bauprojekt in Oekoven gekippt wurde.

Foto: Stefan Schneider

Wohnraum ist begehrt – gerade in Rommerskirchen. Dennoch hat der Gemeinderat jetzt einstimmig ein Bauvorhaben in Oekoven (Nähe Römerstraße) gekippt. „In der bisher geplanten Form ist eine Umsetzung nicht möglich“, stellte Rommerskirchens Chefplanerin Maria Greene nüchtern fest. Das Verfahren zur 6. vereinfachten Änderung des Bebauungsplanes mit der Bezeichnung „Dorfanger“ wird in dem zuletzt vorliegenden Entwurf nicht weiter verfolgt.

Ziel der ursprünglich anvisierten Bebauungsplanänderung war es, den Weg zum Bau von zwei Mehrfamilienhäusern frei zu machen. Doch es gab grundlegende Bedenken, im wesentlichen von zwei Seiten. Eine davon: der Rhein-Kreis Neuss. Dessen Brandamtsleiter Marcus Hons hatte darauf hingewiesen, dass für das Projekt eine direkte Feuerwehrzufahrt sowie eine Aufstell- und Bewegungsfläche für Feuerwehrfahrzeuge und Lösch- und Rettungsgeräte angelegt werden müssten. Hintergrund: Der Abstand von der geplanten Neubebauung im rückwärtigen Bereich zur öffentlichen Verkehrsfläche sei so groß, dass sich Menschen nicht zur öffentlichen Verkehrsfläche bemerkbar machen können. Der Brandamtsleiter bezieht sich dabei auf die nordrhein-westfälische Bauordnung von 2018, die in solchen Fällen die Feuerwehrzufahrt plus Aufstellfläche vorsieht. Er weist unter anderem auch darauf hin, dass eine Zufahrt für Feuerlösch- und Rettungsfahrzeuge von mindestens drei Metern Breite „jederzeit gewährleistet“ sein müsse – selbst bei regelwidrigem Parken anderer Verkehrsteinehmer.

Und: Die neuen Wohnhäuser sollten bis zu zehn Meter hoch werden. Sollte es dort brennen, müssten Rettungsgeräte für eine höhere Anleiterstelle eingesetzt werden – über die die Feuerwehr der Gemeinde aber nicht verfügt. Sicherheitsbedenken hatten neben der Kreisbehörde auch einige Anwohner der Römerstraße geäußert. Sie hatten außerdem auf Probleme bei der Grünabfallentsorgung und bei der Nutzung von Photovoltaikanlagen aufgrund von Verschattung durch die geplanten Neubauten hingewiesen.

Zudem sieht der Bebauungsplan „Dorfanger“ seit Juli 1988 vor, dass „im einer Ortsbild prägenden baulichen Anlage oder bei einer Anlage von städtebaulicher, geschichtlicher oder künstlerischer Bedeutung die Erhaltungssatzung gilt“. Die Übernahme dieser Satzung war aber laut Gemeinde im Entwurf der Bebauungsplanänderung nicht vorgesehen.

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