Kreiskulturzentrum in Rommerskirchen-Sinsteden Kulinarische Erleuchtung mit Gote

Sinsteden · Der prominente Radio-Koch war im Kreiskulturzentrum Sinsteden zu Gast.

Mit einer Erzähl- und Kochshow endete die Ausstellung „Teutscher Reis und Peper van Indien“ im Kreiskulturzentrum. Dazu hatte das Team um Leiterin Kathrin Wappenschmidt WDR-Koch Helmut Grote mit dem Programm „Indisch ist auch regional“ eingeladen. 70 Gäste lauschten seinen Anekdoten und verfolgten, wie er Schritt für Schritt das bengalische Nationalgericht Prawn-Masai-Curry auf die Teller zauberte – eine Kostprobe war im Eintrittspreis enthalten.

„Wir machen uns kaum Gedanken, woher die Zutaten, die wir verwenden, stammen“, sagte Helmut Grote. „Inzwischen glauben wir ja sogar, Pfeffer sei regional, weil er  in jedem Supermarkt zu kaufen ist. Dabei stammt er aus Indien.“ Er betonte aber, dass der Begriff regional nicht zwangsläufig ein Qualitätsmerkmal sei. „Egal, ob eine Zutat aus der Region stammt oder nicht, es kommt auf die Qualität an. Essen und Trinken wird in Deutschland allerdings längst nicht so zelebriert wie in anderen Ländern – zum Beispiel in Indien.“

Bei einer Reise nach Kalkutta habe er erlebt, wie dort schnell, einfach und lecker gekocht werde. In einem kleinen Exkurs präsentierte Gote, woher der Assam-Tee kommt, den er seinen Zuschauern  kredenzte. „Der Massai Chai wird in Indien doppelt so stark getrunken, wie Sie ihn probiert haben“, erklärte er. „Enthalten ist dort schwarzer Assam-Tee der untersten Qualitätsstufe, der mit einem Drittel Milch, zwei Dritteln Wasser, Zucker, frischem Ingwer und Kardamom in ganzen Kapseln für drei Minuten abgekocht wird.“  Für Grote war die Indienreise ein Highlight in seinem Leben und in seiner Funktion als Koch: „Nachdem ich mich seit 30 Jahren beruflich mit Essen und Trinken beschäftige, hätte ich nicht erwartet, dass mich eine Küche so baff macht wie die indische mit ihren Einflüssen aus der ganzen Welt. Das war eine kulinarische Erleuchtung.“

Und erleuchten wollte er auch die Besucher: Neben Garnelen, rheinischen Zwiebeln, Dosentomaten und Kokosmilch glänzte sein Curry mit vielen Gewürzen wie Kurkuma, grüner Kardamom, Zimt, Lorbeerblättern, frischem Ingwer, Knoblauch, Rohrzucker, Meersalz und Chilipulver. „Ich habe in Indien nicht ein einziges Mal schlecht gegessen – vor allem Vegetarier können dort die kulinarische Erleuchtung finden. Die Küche ist immer einfach, aber die Art, wie gekocht wird, ist besonders: Das geschieht quasi nach dem Sternekochprinzip: Wie kann man durch die Art und die Qualität erreichen, dass ein Gericht nicht normal, sondern genial schmeckt?“ Davon konnten sich die Besucher am Ende selbst überzeugen: Grote erntete viel Lob für sein Curry, das bald sicher auf vielen Herden des Kreises nachgekocht wird.

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