Konzert in Rommerskirchen Chor beeindruckt Publikum in St. Peter

Rommerskirchen · Das Konzert des Chors „Quintessenz St. Kolumban“ aus Wendlingen am Neckar lockte viele Besucher in die Kirche St. Peter. Staunen, Wunder und Demut sollte die Musik auslösen.

 Das Konzert in St. Peter in Rommerskirchen war gut besucht am Pfingstmontag.

Das Konzert in St. Peter in Rommerskirchen war gut besucht am Pfingstmontag.

Foto: Georg Salzburg (salz)

Staunen, Wunder und Demut hatten Sängerinnen und Sänger aus Wendlingen am Neckar im Gepäck: Der Chor „Quintessenz St. Kolumban“ war für ein paar Tage ins Rheinische gekommen, „um Freude zu stiften“, „dem Geist des Heiligen nachzuspüren“, kurz, der aus Jugendzeiten zusammengeschweißte Erwachsenenchor hatte Absichten beim Konzert in der Kirche St. Peter Rommerskirchen am Pfingstmontag. Diese sicht- und hörbar gut aufgelegten Sängerinnen und Sänger traten mit einer geballten Ladung religiösen Hintergrunds auf. Zahlenmäßig waren es 13 Frauen und neun Männern, eine kleine Abordnung von 120 Chormitgliedern.

Doch was sie dann an raumfüllenden Weisen boten, mit wunderbar von ihrer Leiterin Christa Strambach einstudiertem, mal ambitioniertem, dann auch wieder eingängigem Liedgut, das löste ihr Dreier-Motto ein. Gestaunt werden konnte im ersten Teil mit Soulstrophen („Bless the Lord…“), Verwunderung lösten „Ubi caritas et amor“ sowie „Wo die Liebe wohnt“ aus. Und die Demut in dem Sinne, dass es etwas Höheres gibt, wurde bedacht mit ihrem absoluten Highlight. Damit kamen die Kirchenmauern beinahe ins Wanken: „Hebe deine Augen auf und sei stille…“ aus dem „Elias“ von Mendelssohn-Bartholdy.

Glaubwürdigkeit war der Hebel, mit dem sich die Zuhörer bewegen ließen, stimmliche Brillanz gehörte dazu, und die Zuwendung zum Publikum durfte nicht fehlen. Eine beeindruckende Geste bestand darin, dass zu drei Gesangsstücken Sänger und Sängerinnen aus Rommerskirchen die Reihen füllten.

Die Verbindung zu St. Kolumban in Wendlingen ist nicht dem Zufall geschuldet, sondern hat mit dem Sänger und Moderator Dan Freisem zu tun, der aus Rommerskirchen stammt und heute am Neckar verheiratet ist. Sogar Paul Magino, leitender Pfarrer und Dekan von Esslingen-Nürtingen, hatte es sich nicht nehmen lassen und war auf eigene Faust ins Rheinland nachgereist.

Im Zentrum stand Gesamtleiterin Christa Strambach. „Sie hat den Chor zu dem gemacht, was er heute ist“, lautete eine kurze Laudatio. Wer ihren ganzen Körpereinsatz beim Dirigieren gesehen und den situativen Feinschliff erlebt hat, glaubt es aufs Wort. Niemand ließ es kalt, als der Chor einen weit ausholenden Halbkreis in der Kirche bildete und doch den musikalischen Zusammenhalt bewahrte.Wo finden sich in unserem Umfeld solche Bekenntnisse? Wo wird man noch Zeuge solcher musikalischen Wunder, und wann fordert Demut ihr Recht. „Singen ist doppelt gebetet“, sagt der Kirchenlehrer Augustinus, „und damit kommen wir dem Heiligen näher“.

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