Rommerskirchen Klimaschutz: Rat startet Suche nach Fördermitteln

Rommerskirchen · Die Verwaltung soll nach dem Willen von SPD, CDU und UWG etwaige Fördertöpfe ausfindig machen.

 Die RWE-Kraftwerksblöcke in Neurath gelten nicht als Beitrag zum Klimaschutz.

Die RWE-Kraftwerksblöcke in Neurath gelten nicht als Beitrag zum Klimaschutz.

Foto: dpa /Horst Ossinger

Der Klimaschutz ist in aller Munde, und da wollte auch der Rat in seiner jüngsten Sitzung nicht zurückstehen. Gleich drei Anträge widmeten sich dem Thema, wobei sich bislang selten gekannte politische Allianzen bildeten. Wohl erstmals in der laufenden Wahlperiode präsentierten SPD und CDU einen gemeinsamen Antrag. Dem fügte die UWG eine Ergänzung hinzu, während die Grünen mit ihrer Initiative, 853 neue Bäume in Rommerskirchen zu pflanzen, zunächst einmal im Arbeitskreis Tier und Umwelt landeten.

Nach dem Willen von SPD und CDU soll die Verwaltung Fördermöglichkeiten in diesem Bereich prüfen. Dabei geht es auch um die Möglichkeit, einen Klimaschutzmanager, bzw. Projektbeauftragten für den Strukturwandel befristet einzustellen.  Geprüft werden sollen insbesondere Fördermöglichkeiten im Bereich der E-Mobilität und den Öffentlichen Personennahverkehrs. Sollte Rommerskirchen etwaige Förderungen nicht allein in Anspruch nehmen können, müsste dem Antrag zufolge mit dem Nachbarkommunen, bzw. dem „Rheinischen Sixpack“ ausgelotet werden, inwieweit gemeinsame Projekte möglich sind.

Die Grünen wollen ihrerseits in den nächsten fünf Jahren jeweils 853 Bäume pflanzen und es gleichsam mit dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder aufnehmen. Der hatte im Sommer angekündigt, bis 2024 in Bayern eine Million Bäume zu pflanzen. Das wären Norbert Wrobel zufolge 14 Bäume pro Quadratmeter, was, auf die örtlichen Verhältnisse übertragen, 852 Bäume bedeutete. Um Söder noch zu toppen, schlug Wrobel die  jährliche Anpflanzung eines weiteren Baums vor. Für jeweils 130 Neubürger sollten dann noch einmal zehn Bäume im Jahr hinzukommen. Immerhin. Rommerskirchen sei schließlich die waldärmste Kommune innerhalb des waldarmen Rhein-Kreises Neuss, argumentierten die Grünen.

Für die  Mehrheit im Rat blieben indes allzu viele offene Fragen, so dass die Sache zunächst im hierfür zuständigen Arbeitskreis weiter erörtert werden soll. Wobei sich manche Beobachter der Szenerie des Eindrucks nicht erwehren konnten, dass es ohne die Absetzbewegungen der Grünen von der SPD in jüngerer Zeit vielleicht doch eine Mehrheit hätte geben können.

Wie auch immer: Eine Rolle spielten sie im Rat sehr wohl. Martin Drees (FDP) sprach bestens gelaunt von einem gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten von CDU und Grünen, was Norbert Wrobel gereizt mit der Replik „Fake News“ beantwortete. Fakt ist, dass die Grünen nach wie vor auf Kandidatensuche sind, eine Frau bevorzugen und im Fall des Falles hierüber  Gespräche mit der CDU führen würden. Bei der gibt es ein geteiltes Echo. Während Partei- und Fraktionsvize Holger Hambloch beim Kontakt zu den Grünen federführend ist, sollen führende Christdemokraten wie Ratsmitglied Matthias Schlömer einem schwarz-grünen Techtelmechtel eher reserviert gegenüber stehen. Eher gelassen sah es SPD-Fraktionschef Heinz-Peter Gless: Ihm zufolge sollte es auch im noch verbleibenden Jahr vor der Kommunalwahl im September 2020 um gute Sacharbeit gehen, wobei er sich überzeugt zeigte, dass „Qualität“ sich durchsetzen werde.

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