Umwelt in Rommerskirchen Gemeinde lobt Wettbewerb für naturnahe Gärten aus

Rommerskirchen · Um Lebensraum für Insekten, aber auch um ein besseres Klima und um andere Umweltaspekte geht es bei der Initiative, die die Ratsmitglieder vor gut einem Jahr auf den Weg gebracht hatten. Jetzt wird’s konkret.

 So sollte es nicht sein: Schottergärten passen aus Umweltschutzgründen nicht mehr in die Zeit.

So sollte es nicht sein: Schottergärten passen aus Umweltschutzgründen nicht mehr in die Zeit.

Foto: dpa/Carmen Jaspersen

Politik und Verwaltung in Rommerskirchen wollen etwas gegen das Bienen- und Insektensterben unternehmen und den Natur- und Klimaschutz fördern. Der Gemeinderat hatte in diesem Zusammenhang vor gut einem Jahr die Weichen für einen Wettbewerb mit dem klangvollen Titel „Es summt und brummt im Vorgarten“ gestellt, bei dem die schönsten natürlichen Vorgärten im Ort prämiert werden sollen. Jetzt steht fest, wann Interessenten sich bewerben und mit ihren Vorgärten präsentieren können: in einem Zeitraum von Anfang April bis Ende Juli.  Die Kriterien für den Wettbewerb habe eine Jury (mit Annette Lenke, Peter-Josef Roßbach sowie Norbert Wolf, langjähriger Umweltbeauftragter der Stadt Grevenbroich) inzwischen erstellt und in den auszufüllenden Bewerberbogen einfließen lassen, heißt es aus dem Rommerskirchener Rathaus.

Naturnahe Gärten sehen nicht nur schön aus, sondern haben zahlreiche Vorteile. Sie können in Zeiten des Klimawandels einen Ausgleich schaffen, die Luft verbessern  und sind ein effektives Mittel, Überschwemmungen durch Starkregen entgegen zu wirken. Zudem wirken sie durch die Verdunstung an heißen Tagen kühlend. Damit jedoch nicht genug: Vor allem bieten sie den verschiedensten Lebewesen Nahrung, Schutz und Behausung.

Als Sponsoren für den Wettbewerb konnten der Fachbereich Planung,  Gemeindeentwicklung und Mobilität, das Blumencenter Krüppel aus Allrath, die Becker Garten- und Landschaftsbau GmbH sowie die Agrargenossenschaft BuirBliesheim gewonnen werden.  Denn als Anreiz locken attraktive Gewinne: Zudem gibt es auch noch etwas zu gewinnen: Für den ersten Platz wurde ein 300-Euro-Gutschein für das Blumencenter Krüppel ausgelobt. Für den zweiten Platz gibt es einen Gutschein über 200 Euro beim Gartenhof Becker, wo auch die 100 Euro eingelöst werden können, die es für den dritten Platz gibt. Auch Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens hält den Wettbewerb für sinnvoll und rührt die Werbetrommel: „Schon geringe Maßnahmen können enorme Auswirkungen auf Flora und Fauna haben und so einen wirksamen Kontrapunkt zur Negativentwicklung darstellen“, sagt der Verwaltungschef, der auf zahlreiche mitwirkende Garteneigentümer hofft.

In der Tat ist es an der Zeit, endlich wirkungsvoll zu handeln. Denn die Untersuchungen und Forschungen von Wissenschaftlern haben alarmierende Entwicklungen ans Licht gebracht. Das belegen Statistiken. Seit dem Jahr 1990 ist die Zahl der Fluginsekten demnach um ungefähr 75 Prozent zurückgegangen. Ein bedrückender Wert, der zum bekannten Schlagwort vom „Bienensterben“ geführt hat.  Dieses bedroht nicht allein die Versorgung mit Lebensmitteln, sondern hat noch etliche andere negative Auswirkungen auf Artenvielfalt, Natur und Klima.

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