Rübenernte in Rommerskirchen Landrat schaltet sich in Verkehrsstreit ein

Rommerskirchen · Hans-Jürgen Petrauschke hat die Gemeinde gebeten, die Vorschläge der geplagten Anwohner am Heimchesweg zu prüfen.

 Während der Erntezeiten rollen landwirtschaftliche Fahrzeuge von beachtlicher Größe über den Heimchesweg. Anwohner fürchten, dass die Straße kapttgefahren wird.

Während der Erntezeiten rollen landwirtschaftliche Fahrzeuge von beachtlicher Größe über den Heimchesweg. Anwohner fürchten, dass die Straße kapttgefahren wird.

Foto: Josef Weyrauch

In die Diskussion um den landwirtschaftlichen Verkehr am Heimchesweg hat sich inzwischen auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke eingeschaltet. In einem Schreiben an Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens, das unserer Redaktion vorliegt, bittet Petrauschke die Verwaltung der Gemeinde, einen Vorschlag von Anwohner und Beschwerdeführer Josef Weyrauch zu prüfen, der ein Gespräch mit dem Landrat geführt hatte.

Weyrauch und einige andere Anwohner des Heimchesweges befürchten aufgrund des landwirtschaftlichen Verkehrs Schäden an Fahrbahn und Bürgersteigen, an den Leitungen unter der Erdoberfläche und an ihren Häusern. Weyrauch hatte bei seinem Treffen mit Petrauschke alternative Wegeführungen für landwirtschaftliche Fahrzeuge ins Gespräch gebracht. So solle untersucht werden, „ob ein bestehender Wirtschaftsweg, der zur Eisenbahnbrücke in der Verlängerung der Straße Eckumer Berg führt, derart ausgebaut werden kann, dass er den schweren Verkehr (Ernte-, Gülletransporter) aufnehmen kann. So könne die Anbindung der Felder, die gegenwärtig nur über den Heimchesweg angefahren werden, über die Venloer Straße erfolgen“. Als Alternative nennt der Landrat die Idee, den Verkehr nur noch in eine Richtung zu lenken. So sei es möglich, dass in einer Richtung der Heimchesweg und in der anderen Richtung die Straße Eckumer Berg genutzt werden könne. Bereits im vergangenen November hatte die Wirtschaftswegekommission der Gemeinde sich indes dagegen ausgesprochen, zwei bislang grüne Wege zu schottern, über die der Verkehr via Eckumer Berg gelenkt werden könnte. Die Kommission sei einhellig der Ansicht gewesen, „dass die Problemlage, die fast ausschließlich bei der Rübenernte auftritt, organisatorisch zu lösen sei“, hatte Rommerskirchens Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert seinerzeit mitgeteilt.

Gregor Küpper, Chefjurist der Rommerskirchener Gemeindeverwaltung, kündigte am Freitag auf Anfrage unserer Redaktion für den 15. März ein Gespräch der juristischen Vertreter der Beteiligten an. Dabei solle über das weitere Vorgehen diskutiert werden. Besonders hoch ist die Belastung des Heimchesweges tatsächlich während der Rübenernte. Vor Weihnachten hatte die Gemeinde für die erste Erntephase temporär begrenzt Halteverbote auf dem Heimchesweg eingerichtet und Warnbaken aufgestellt. Damit sollte ein „Stau“ schwerer landwirtschaftlicher Fahrzeuge verhindert werden. „Die Maßnahme hat super funktioniert“, betonte Gregor Küpper. Da ein letzter Teil der Rüben nach den Karnevalstagen noch abtransportiert werden muss – laut Küpper gehen diese Rüben in die Biogasanlage – sind für diesen Zeitraum die selben, zeitlich befristeten Schutzmaßnahmen vorgesehen.

Wie perspektivisch weiter verfahren wird, könnte sich bei dem Treffen am 15. März klären. Jurist Küpper will sich noch nicht festlegen, sagt aber: „Wir müssen dann sehen, wie wir die Situation für die Zukunft formalisieren.“ Dass es eine dauerhafte Lösung zum Schutz von Anwohnern und Infrastruktur geben könnte, wollte er zumindest nicht ausschließen.

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