Parteien in Rommerskirchen Grüne wählen erstmals eine Doppelspitze

Rommerskirchen · Nikolas Uerlings und Regina Küpper wollen nun weitere Gespräche mit Bürgermeister Martin Mertens führen.

Der 1995 gegründete Ortsverband von Bündnis 90/Die Grünen hat erstmals eine „Doppelspitze“. Nikolas Uerlings und Regina Küpper sollen die Partei künftig gemeinsam führen. Hierfür sprachen sich die Mitglieder  bei einem Treffen in der Gaststätte Haus Schlömer aus. Formell wählten sie Uerlings zum Vorsitzenden und Küpper zur Stellvertreterin, doch soll dies demnächst durch eine diesmal noch nicht mögliche Satzungsänderung „begradigt“ werden. Die neue Doppelspitze tritt die Nachfolge von Andreas Holler an, der knapp anderthalb Jahre lang Vorsitzender war. „Berufliche und private Gründe lassen mir nicht die Zeit, die für den Vorsitz nötig wäre“, begründete Holler seinen Rückzug. Bereits im dritten Quartal 2019 hatte er daher um Freistellung von seinen Aufgaben gebeten. Seither nahm Regina Küpper seine Aufgaben wahr.  Als Beisitzer wird Holler weiterhin dem Vorstand angehören. Um die Finanzen der Grünen kümmert sich weiterhin Marle Lucks. Schriftführer bleibt Norbert Wrobel. Neben Andreas Holler komplettieren Katharina Janetta, Michael Küpper und Fraktionschef Jupp Kirberg die Führungsriege.

Der neue Parteichef Nikolas Uerlings gehört den Grünen seit Anfang 2019 an, sympathisiert aber schon länger mit der Partei. Ihm ist an „einer grünen, ökologischen Politik“ gelegen, „die realitätsbezogen ist“, sagt der 32-Jährige. Uerlings wohnt in Nettesheim und ist beruflich als Mitarbeiter im Privatkundendialog der Schufa tätig. Regina Küpper aus Vanikum ist bereits seit 2001 bei den Grünen aktiv und war seit 2017 stellvertretende Vorsitzende des Ortsverbands.

Was die Positionierung der Grünen für die Kommunalwahl am 13. September 2020 angeht, bekräftigt auch das neue Führungs-Duo den bisherigen Kurs von Andreas Holler. Nachdem die Grünen Anfang Dezember ein Gespräch mit Bürgermeister Martin Mertens geführt haben, sieht Nikolas Uerlings „weiteren Gesprächsbedarf“ und kündigt zugleich „weitere Gespräche“  mit dem Bürgermeister an.

Erst danach wollen die Grünen entscheiden, ob sie  – wie bei allen Kommunalwahlen seit 1995 – wiederum eine Wahlempfehlung für einen SPD-Kandidaten abgeben. Im Fall des früheren Bürgermeisters Albert Glöckner hatten sie dies 1999, 2004 vund 2009 getan, für dessen Nachfolger Mertens optierten sie 2014.

Nach wie vor sehen sich auch die Rommerskirchener Grünen durch die guten Umfrageergebnisse auf Bundesebene und die Europawahl 2019 beflügelt: Auch in Rommerskirchen zehn Prozent hinzu zu gewinnen, wäre für den bisherigen Parteichef Andreas Holler ebenso erstrebenswert wie für Nikolas Uerlings. Die Verdopplung der zwei Ratsmandate wäre für Uerlings ein „Wahlkampf-Wunschziel“, der Erhalt des Fraktionsstatus das Minimum. Die 16 Wahlbezirke zu besetzen,  wird für die Partei kein Problem sein. Auch noch nicht völlig aufgegeben ist die Suche nach einem eigenen Kandidaten, wie Nikolas Uerlings deutlich macht.

(S.M.)
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