Oldies in Rommerskirchen-Ramrath Graham Bonney rockt das Festzelt

Ramrath · Mehr als 1000 Besucher feierten sich und die Stars bei der Schlager- und Oldienacht in Ramrath.

 Alts-Star Graham Bonney hat’s immer noch drauf. Doch auch „Pures Glück“ und Ross Anthony sorgten in Ramrath für Hochstimmung unter den Besuchern.

Alts-Star Graham Bonney hat’s immer noch drauf. Doch auch „Pures Glück“ und Ross Anthony sorgten in Ramrath für Hochstimmung unter den Besuchern.

Foto: Woitschuetzke,Andreas (woi)

„Die Ramrather sind schlagerverrückt.“ Anlass für dieses Kompliment ist „das“ Event von Samstag, die Oldie-Night im Festzelt Ramrath, und ausgesprochen hat es Veranstalter Andreas Schiffer. Wenn noch das Jubiläum hinzukommt, braucht über die vibrierende Hochstimmung schon gar nicht gerätselt zu werden. Genau vor einem Jahrzehnt ging es mit den Top-Hits aus den 60ern, 70ern und 80ern wie bei einem Raketenstart los. Im zweiten Jahr fanden sich schon mehr Besucher ein als Ramrath Bürger hat. Und diesmal? Im Kartenvorverkauf gingen 1020 Chips über den Ladentisch.

Die Zeit rennt, und jede Generation hat ihre singenden Lieblinge. Schiffer: „Wir überlegen, im kommenden Jahr auch die 90er mit hineinzunehmen.“ Damals gab es Top-Hits, die heutzutage noch jeder mitsingen kann. Und weil der neben Ole aus Holzheim auch als DJ fungierende Schiffer gerade bei seinem zweiten Hobby, dem Organisieren, ist, kündigt er für den 14.März 2020 schwedische Künstler an: Harpo und Julia Lindholm, die Abba-Songs mit deutschen Texten draufhaben werden.

Im Hier und Jetzt ging es am Samstag bis tief in die Nacht zur Sache. Ihre musikalische Aufwartung machten Graham Bonney, das Schlager-Duo „Pures Glück“ und Ross Anthony, der einen neuen Sound der 70er-Hits bietet und ein taufrisches Album vorstellt. Die Erwartungen an das dörfliche Sängertreffen waren sehr hoch, und sie wurden nicht enttäuscht. Im Festzelt tanzte schon der Bär, da waren die Schlager-Promis noch gar nicht auf der Bühne.

Spätestens bei den Songs von Graham Bonney lagen sich die altersmäßig gut gemischten Besucher in den Armen, sangen mit, schunkelten, tanzten. Erwin Olfen war, bis auf ein Jahr, jedes Mal dabei gewesen, wenn die Schlager ins Festzelt lockten. „In dieser Zeit habe ich so manchen Star erlebt“, erinnert er sich. Sein Gegenüber Anneliese Angermann lädt zum Mitmachen ein. Ihr Mann Karl-Heinz nennt als Lieblingslied „Marmorstein und Eisen bricht“, und weil die Nacht lang ist, kommt es garantiert.

„Musik für die Älteren“, findet Anneliese Angermann, „gibt es sonst ja nicht so oft.“ Genau dafür sorgt aber die Oldie-Night. „Da kann man doch wenigstens noch mitsingen“, so der Tenor. Im Fernsehen höre man nur noch das Playback, hier das Original. Und die sich in bester Stimmung in großer Nähe zum Nachbarn in den vertrauten Klängen verlierenden Besucher sind auch ein unbedingt zu erwähnender Glanzpunkt.

Welche Auswirkungen Graham Bonneys Hit „Wähle 3 3 3 auf dem Telefon….“ einst hatte, belegt eine Anekdote: Im Anschluss klingelte bei Pfarrer Schönen in Oekoven unentwegt das Telefon, hatte er doch dieselbe Nummer. „Come on without, come on with it…“, das geht ins Blut und in die Beine. „Where´s my Mama gone?“ steht dieser Gemütserregung nicht nach, „Spitty Gonzalez, why don´t you come home?“ ist Musik der späten 50er.

„Anita, Anita“ lässt begeisterte Rufe wie Böller in die Höhe schießen. Jetzt kocht das Zelt, und das hält lange an. „Mendocino“ ist ein weiterer Ohrwurm, und „Über den Wolken muss die Freiheit wohl grenzenlos sein“ erst recht. Ein musikalischer Wunsch konnte am Samstag jedoch nicht erfüllt werden: „Aber bitte mit Sahne!“

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