Bestattungskultur in Rommerskirchen Grabfeld für totgeborene Kinder ist angelegt

Rommerskirchen · Es befindet sich auf dem Friedhof „Am Teebaum“, dem größten im Rommerskirchener Gemeindegebiet. Auch Eltern aus Nachbarstädten sollen dort ihre totgeborenen Kinder beisetzen können.

 Das Grabfeld ist auch für Kinder aus Nachbarstädten gedacht.

Das Grabfeld ist auch für Kinder aus Nachbarstädten gedacht.

Foto: Gemeinde

In anderen Städten und Gemeinden gibt es Ähnliches bereits, für Rommerskirchen ist es etwas Neues: Auf dem Friedhof „Am Teebaum“ ist ein Grabfeld für sogenannte Sternenkinder entstanden, also für Kinder, die tot geboren wurden. Mit der Realisierung dieses Projekts hat die Gemeinde eine Idee des Vereins „Stille Geburten“ aufgegriffen, mit der dieser sich vor etwas mehr als einem Jahr an Bürgermeister Martin Mertens gewandt hatte. Mertens war im September 2016 Schirmherr bei der Gründung des Vereins „Stille Geburten“ in der Alten Schule in Sinsteden gewesen. Seither hat er mehrfach die für die Betroffenen emotional sehr bedeutsame Tätigkeit des Vereins unter Vorsitz von Petra Friese gewürdigt. Für Paare ist der Verlust eines Kindes eine große Belastung. Grabfelder für Sternenkinder bieten einen Ort zum Trauern an. Der Verein gibt sowohl praktische als auch therapeutische Hilfen.

Mit dem Wunsch nach einem Grabfeld für Sternenkinder hätten die Initiatoren bei ihm offene Türen eingerannt, berichtet Martin Mertens. Mehr als 3000 Kinder werden in Deutschland jährlich tot geboren. Weil kein Schrei des Babys ertönt, spricht man von einer „stillen Geburt“.  Darauf bezieht sich der Name des Vereins.

Den Mitgliedern liegt nicht zuletzt daran, für eine würdige Bestattung der tot zur Welt gekommenen Kinder zu sorgen und das entsprechende Bewusstsein in der Bevölkerung zu entwickeln. Um das eigens für Sternenkinder bestimmte Grabfeld anlegen zu können, ist 2020 die Friedhofssatzung in Rommerskirchen geändert worden. Auf dem Friedhof „Am Teebaum“, dem größten der Gemeinde, sollen nach Fertigstellung des Grabfelds auch Sternenkinder aus Dormagen, Grevenbroich und Jüchen bestattet werden können.

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