Hilfe in Rommerskirchen Flüchtlingskinder verständigen sich in Schulen mit Händen und Füßen

Rommerskirchen · Die Integration der nach Rommerskirchen gekommenen Ukrainer läuft bis jetzt gut. Manchmal muss improvisiert werden – gerade im Unterricht.

Wenn am Montag nach den Osterferien die Schule wieder losgeht, dann haben an den Rommerskirchener Grundschulen auch die insgesamt 16 Jungen und Mädchen im Grundschulalter, die bislang aus der Ukraine in die Gemeinde geflüchtet sind, Zeit, ihre Klassenkameraden näher kennen zu lernen. Die ersten Schritte dazu hatte es bereits vor den Ferien gegeben – und wahrscheinlich waren alle Beteiligten angenehm überrascht, wie gut die Verständigung trotz fehlender Deutschkenntnisse auf der einen und fehlender Ukrainischkenntnisse auf der anderen Seite geklappt hat. „Die Kinder haben sich bis jetzt untereinander einfach mit Händen und Füßen verständigt, was erstaunlich schnell funktioniert haben soll“, berichtet Gemeindesprecher Sebastian Meurer auf Anfrage unserer Redaktion. Nach den Ferien werden aber auch in den Schulen – wie auch schon in den Kindertagesstätten – Übersetzerinnen und Übersetzer helfen. Und einige Lehrer machten sich die digitale Technik zunutze und würden zum Beispiel SprachApps verwenden.

Stand Freitagmittag waren insgesamt rund 150 Menschen aus der Ukraine offiziell in der Gemeinde untergebracht. Nicht erfasst seien allerdings diejenigen, die sich noch nicht im Rathaus angemeldet hätten, informierte Sebastian Meurer. Unter den Flüchtlingen seien 28 Schüler. Die zwölf älteren davon werden laut Gemeinde vom Kommunalen Integrationscenter in Neuss auf weiterführende Schulen verteilt.

In den Kindertagesstätten werden bereits seit März vier Kinder betreut, die im Sommer schulpflichtig werden. Zudem gibt es zurzeit weitere 17 ukrainische Flüchtlingskinder im Alter von vier Monaten bis sechs Jahren in Rommerskirchen. Davon werden demnächst die jeweiligen Vorschulkinder ebenfalls in örtliche Kindertagesstätten integriert, heißt es aus dem Rathaus. Immer dienstags gibt es ein Deutsch/Ukrainisches Eltern-Kind-Cafe („Krümel-Cafe“) in der evangelischen Kirchengemeinde in Frixheim (9.30 Uhr bis 11.30 Uhr, Königsberger Straße 13). Bürgermeister Martin Mertens betont: „Es ist wichtig, das soziale Leben für diese Menschen zu organisieren, zumal sich abzeichnet, dass viele hier länger bleiben werden, als sie selbst womöglich zunächst gedacht haben.“

Gestartet ist der Sprachkursus Ukrainisch-Deutsch mit Olga Hagner (jeweils dienstags ab 18 Uhr im Ratssaal). Die Resonanz ist mit bislang 24 Teilnehmern gut. Der Kursus Russisch-Deutsch mit Natallia Pazniak beginnt am 27. April um 18 Uhr im Ratssaal und findet ab dann immer mittwochs statt. Anmeldung: ukraine@rommerskirchen.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort