Pinot Noir und mehr Champagner-Winzer besucht Sinsteden

Sinsteden · Alain Lallement, Winzer aus der Champagne, besuchte auf Einladung des Ehepaars Weidenhaupt die Champagner-Ausstellung im Kreiskulturzentrum Sinsteden.

 Odile und Alain Lallement in der Champagner-Ausstellung des Kreiskulturzentrums in Sinsteden.  Die beiden haben ein Weingut in der Champagne und produzieren jährlich mehr als 25.000 Flaschen Champagner.

Odile und Alain Lallement in der Champagner-Ausstellung des Kreiskulturzentrums in Sinsteden. Die beiden haben ein Weingut in der Champagne und produzieren jährlich mehr als 25.000 Flaschen Champagner.

Foto: Weidenhaupt

Eigentlich sind Ulrich und Wilhelmine Weidenhaupt ja Berater für die Blues-Konzerte im Kreiskulturzentrum. Dass sie jetzt auch im Zusammenhang mit der gerade zu Ende gegangenen Champagner-Austellung eine Rolle spielten, hängt damit zusammen, dass sie Fans der Landschaft wie ihres berühmtesten Produkts sind. Seit 15 Jahren reisen die beiden in die Champagne und haben dort den Winzer Alain Lallement kennengelernt.

„Mittlerweile fahren wir mehrmals im Jahr dorthin“, erzählt Wilhelmine Weidenhaupt. Der Kontakt zum Champagner-Winzer Alain Lallement aus dem Grand-Cru klassifizierten Ort Verzy in den Montagne de Reims ist inzwischen so gut, dass dieser eine Einladung zur Champagner-Ausstellung annahm. Allain Lallement scheute die mehr als 400 Kilometer weite Anreise nicht und besuchte als wohl erster Champagner-Winzer überhaupt zusammen mit seiner Frau Odile und einer Freundin die Champagner-Ausstellung.

Die Familie Lallement hatte die Weidenhaupts, die bei der Realisierung der Ausstellung mitgewirkt haben, unterstützt und auch ein im Ausstellungsbuch veröffentlichtes Interview gegeben. Darin äußern sie sich zu vielen Facetten ihres Berufs. So gibt es derzeit nur drei Rebsorten, die in der Champagne zugelassen sind. Neben den blauen Sorten Pinot Noir und Pinot Meunier ist dies der Chardonnay. Auch zum Klimawandel und dessen mögliche Auswirkungen auf den Weinanbau der Zukunft nimmt Lallement Stellung:

„Es gibt einige historische Rebsorten, die Gegenstand der Forschung im Hinblick auf die Nachhaltigkeit des Anbaugebiets sind. Tatsächlich regt uns der Klimawandel an, über die erneute Verwendung alter Rebsorten nachzudenken, die aufgrund ihrer Schwierigkeit, in Zeiten reif zu werden, in denen das Klima kälter war, vergessen wurden.“ Alain Lallement entstammt einer sich über viele Generationen erstreckenden Winzerfamilie. In Verzy et Rilly-la-Montagne baut er seit 1985 Champagnertrauben an. Die dortigen Weingärten werden als Grand Cru klassifiziert, hier wächst zumeist Pinot Noir. Heute produziert Alain Lallement jährlich mehr als 25.000 Flaschen Champagner.

In die Reise einbezogen wurde eine Besichtigung des Braunkohletagebaues am Skywalk in Jackerath und das Lichterfestival im Schloss Dyck („c´est magnifique“). Ein Muss stellte auch die Besichtigung Aachens dar, das eine Partnerschaft mit Reims pflegt und via Karl den Großen – „Charlemagne“ – für die Franzosen eine besondere historische Bedeutung hat. Aachener Printen waren natürlich ein geschätztes Souvenir.

Die Winzer in der Champagne hatten dieses Jahr eine ungewöhnlich frühe wie quantitativ und qualitativ außergewöhnlich gute Traubenernte. Das Gastgeschenk aus zwei Körben frisch gepflückter Pinot Noir und Chardonnay-Trauben aus dem eigenen Anbau vermittelte einen Eindruck von der ausgezeichneten Traubenqualität. Wilhelmine Weidenhaupt hat den Pinot umgehend zu Gelee und Marmelade verarbeitet, und die Chardonnáy-Trauben sind Bestandteil einer Tarte geworden.

Die Trauben selbst „sind von sehr feinem, aromatischen Geschmack und eine faszinierende Andeutung auf den daraus herzustellenden Wein und Champagner.“ Das herausragende Traubenjahr 2018 lässt gar auf einen Jahrgangs-Champagner, einen Millésime, hoffen.

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