Einkaufen auf dem Land in Rommerskirchen Rüben und Eier direkt vom eigenen Hof

Serie | Rommerskirchen · Wer zu Renate und Peter Vierhaus in den Laden nach Rommerskirchen kommt, der erfährt genau, wo seine Einkäufe herkommen. Was es dort zu entdecken gibt.

 Renate und Peter Vierhaus bieten in ihrem familiengeführten Hofladen in Rommerskirchen verschiedene Waren aus eigener Herstellung oder von Partnern aus der Region an.

Renate und Peter Vierhaus bieten in ihrem familiengeführten Hofladen in Rommerskirchen verschiedene Waren aus eigener Herstellung oder von Partnern aus der Region an.

Foto: Dieter Staniek

Schon am frühen Vormittag herrscht im Hofladen von Renate und Peter Vierhaus ein ständiges Kommen und Gehen. Viele Kunden kaufen fleißig ein.

Angefangen hat alles vor fünf Jahren mit Futtermöhren, Äpfeln für die Pferde und Rote Bete. Dann hat sich die Initiative immer breiter aufgestellt. Und bietet den Verbrauchern mittlerweile so ungefähr alles, was Hofläden im Rheinland heute zu bieten haben: Speisekartoffeln der Sorte Belana und Alexandra genauso wie Eier von robusten, braunen Legehennen in Freilandhaltung.

 In den hofeigenen Stallungen hält das Paar Schweine, die überwiegend mit Getreide aus eigenem Anbau gefüttert werden.

In den hofeigenen Stallungen hält das Paar Schweine, die überwiegend mit Getreide aus eigenem Anbau gefüttert werden.

Foto: Dieter Staniek

An den Hennen lässt sich auch festmachen, was Renate Vierhaus nachhaltig betont: „98 Prozent macht bei den Eiern das Futter aus.“ Überhaupt halte der Hofladen nach eigener Aussage „alles in der Hand, um den hohen Standard der Waren zu garantieren“.

Die gelernte pharmazeutisch-technische Assistentin schließt in dieses Versprechen auch tausend Danic-Pietrain-Schweine ein, die in einem Stall gemästet werden. Hofeigene und in eigener Mühle gemahlene Gerste und Weizen spielen dabei eine große Rolle, wenn die Tiere im Alter von drei Monaten beim Sauenhalter abgeholt und in sieben Monaten zur Schlachtreife gebracht werden.

„Viel mageres Fleisch bringen die ausgemästeten Tiere dann auf die Waage“, erklärt Peter Vierhaus. Neben dem Fleisch gibt es noch viele weitere Angebote im Laden von Renate und Peter Vierhaus. Milch wird dabei allerdings von einem Betrieb im Bergischen ins Sortiment des Hofladens angeliefert. Für die eigene Herkunft fehlt dem Hofladen Mariannenhöhe die Milchviehhaltung.

Mit einem festen Mitarbeiter für die Feldarbeit, saisonalen Aushilfen und sich abwechselnden vier Verkäuferinnen im Hofladen wird der 125-Hektar-Mischbetrieb von Renate und Peter Vierhaus gemanagt. Bewährt habe sich die enge Zusammenarbeit mit einem ortsnahen Metzger, und das Obst liefert der Hombroicher Obstbaubetrieb bei Neuss. „Viele Käufer nutzen unser großes Sortiment“, sagt Renate Vierhaus. „Darunter sind längst treue Stammkunden.“

Die betriebliche Abrundung durch ein Hof-Café ist angedacht, aber derzeit nicht aktuell. Das könnte sich ändern, wenn Hofnachfolger Cornelius, 20 Jahre alt, einmal den Betrieb leitet. Aktuell schließt er gerade seine landwirtschaftliche Lehre ab, um anschließend das Studium in Osnabrück aufzunehmen. Wenn es aber bei der gegenwärtigen Konstellation des Betriebs eng wird, springen er und seine beiden Schwestern Theresa, 21 Jahre alt, und Elisabeth, 18 Jahre alt, bei der Arbeit mit ein.

Auch Backwaren kommen im Laden nicht aus eigener Produktion, denn das verhindern allein schon all die zusätzlichen Auflagen. Stattdessen liefern jetzt Bäcker Berger das Brot und Konditorei Wipperfürth das Gebäck, beispielsweise zu Weihnachten auch hochwertige Plätzchen.

Erstaunlich eigentlich, doch Corona wirkt sich beim Hofladen nach eigener Aussage günstig aus: „Eher kommen mehr Kunden zu uns“, berichtet Renate Vierhaus. Das Selberkochen habe in Pandemie-Zeiten wieder Konjunktur, und da wolle die Kundschaft eben häufig genauer wissen, woher die Zutaten stammen, die dann später auf ihren Tellern landen, sagt sie.

Im Hofladen Mariannenhöhe von Renate und Peter Vierhaus erfahre jeder, der mag, woher seine Einkäufe kommen, auch, wie die Tiere gehalten werden und wie es mit dem Anbau der gekauften Feldfrüchte aussieht. Das habe man nicht im Supermarkt: dass offen und ehrlich über Produktionsweisen gesprochen wird.

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