Durchbruch in Oekoven Feldbahnmuseum darf wieder öffnen

Oekoven · Nach einem Termin am Donnerstag vor Ort mit einer Richterin des Verwaltungsgerichtes wurde im Streit über die Stilllegung wegen Brandschutzmängeln überraschend ein Kompromiss gefunden.

Am Mittwochabend war er noch am Boden zerstört gewesen, weil die Zukunft des Feld- und Werksbahnmuseums Oekoven stockfinster wirkte. Tags darauf am Mittag freilich klangen Freude und Erleichterung gleichermaßen aus der Stimme von Marcus Mandelartz. Denn der Vorsitzende des Betreibervereins der Einrichtung sieht plötzlich wieder Licht am Ende des Tunnels. Das ist zwar noch relativ schwach, doch es besteht wieder begründete Hoffnung, dass das seit April vom Kreis wegen Brandschutzmängeln per Ordnungsverfügung stillgelegte Museum doch noch zu retten ist.

Entscheidenden Anteil daran hatte eine Richterin des Verwaltungsgerichtes in Düsseldorf. Die Juristin hatte den Weg nicht gescheut und war zu einem Ortstermin nach Oekoven gekommen, um sich persönlich ein Bild von der Situation zu machen. Am Ende des Treffens mit Vertretern von Kreis und Museumsverein sowie von der Gemeinde Rommerskirchen stand ein Vergleich, ein Kompromiss. Wichtigstes Ergebnis: Der Kreis hebt die Ordnungsverfügung wieder auf, so dass das Museum in Kürze (nach Vorliegen einer schriftlichen Bestätigung und in Absprache mit der Versicherungsgesellschaft des Vereins) wieder öffnen darf. Und der Kreis trägt darüber hinaus die Kosten des Verfahrens; der Streitwert wurde mit 5000 Euro festgesetzt.

Dafür freilich musste der Betreiberverein auch eine bittere Pille schlucken, indem er den Verzicht auf seine Schadenersatzforderungen erklärte. „Das ist mir schwergefallen und tut mir weh“, räumte Marcus Mandelartz ein. Er sprach von fast 100.000 Euro Verlust, die das Museum durch die Schließung erlitten habe. Zudem müssen Mandelartz und seine Mitstreiter beim Brandschutz nachbessern, indem sie zum Beispiel bis Ende Mai 2019 eine Zufahrt zum Gelände ertüchtigen und „umgehend“ sicherstellen, dass ein Saugrohr des Löschteichs nicht zufrieren kann. Mandelartz wird die Vereinsmitglieder am Sonntag bei einer außerordentlichen Versammlung informieren und hofft auf deren Einverständnis. Dann kann nach Lösungen gesucht werden, wie die entstandenen Defizite ausgeglichen werden können.

Die Rommerskirchener Vereine haben bereits ihre Unterstützung deutlich gemacht. Durch Verzicht auf eigene Förderanträge bei der Bezirkskonferenz wurden 6550 Euro für das Feldbahnmuseum frei. Zudem ist das Museum beim Rommerskirchener Weihnachtsmarkt dabei. „Dabei wird Gelegenheit bestehen, das Museum mit Spenden zu unterstützen“, erklärte Rommerskirchens Bürgermeister Martin Mertens, der sich hocherfreut über das Ergebnis des richterlichen Besuchs zeigte: „Ein toller Sieg fürs Museum!“

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