Ortsumgehung Sinsteden Baubeginn der B 59n steht kurz bevor

Sinsteden · Nach Abschluss des laufenden Vergabeverfahrens kann mit dem Bau der Umgehung Sinstedens begonnen werden. „Bis Dezember können wir schon eine ganze Menge geschafft haben“, sagt Projektleiter Klaus Dahmen.

 Massiver Durchgangsverkehr innerhalb von Sinsteden wird erst dann ein Ende haben, wenn die Ortsumgehung mit der B 59n gebaut ist.

Massiver Durchgangsverkehr innerhalb von Sinsteden wird erst dann ein Ende haben, wenn die Ortsumgehung mit der B 59n gebaut ist.

Foto: LH

Bei der B 477n sieht es derzeit allenfalls mittelprächtig aus, bei dem deutlich älteren Projekt der Umgehungsstraße B 59n könnten die Bauarbeiten für das bis kurz vor Allrath reichende zweite Teilstück der Umgehung Sinstedens womöglich schon in Kürze beginnen. „Wir sind noch im Vergabeverfahren. Wenn es keine Überraschung mehr gibt, wovon ich nicht ausgehe, kann es danach losgehen“, sagt Klaus Dahmen, bei Straßen NRW zuständiger Projektleiter für die B 59n.

Womöglich wäre dies bereits im September der Fall, wobei Dahmen überzeugt ist: „Bis Dezember können wir schon eine ganze Menge geschafft haben.“ Nachdem der Gemeinde im Herbst 2016 der Planfeststellungsbeschluss zugegangen war und im Mai 2017 der Spatenstich für das zweite Teilstück der Umgehung erfolgte, waren zunächst noch einige Vorarbeiten zu leisten. „Wir haben am Meisenfußfall eine Brücke gebaut, und der Erftverband wird auch noch ein Regenrückhaltebecken errichten“, berichtet Klaus Dahmen.

Die Aufsplittung des Baus der B 59n in zwei gesondert zu realisierende Teilstücke war nötig geworden, damit das nach der Jahrtausendwende wiederbelebte Projekt überhaupt umgesetzt werden konnte. Während das erste Teilstück nach mehrjährigen Bauarbeiten Anfang 2009 in Betrieb genommen werden konnte, sollte das zweite eigentlich mehr oder weniger zügig folgen.

Vonstatten ging es indes sehr viel weniger zügig als von der Gemeinde befürchtet worden war: Eine Herabstufung in der Prioritätenliste des Landes 2011 wurde angesichts des beharrlichen Widerspruchs der Gemeinde zwar wieder rückgängig gemacht, führte indes zu einer nochmaligen Verzögerung um mehrere Jahre. Probleme hatte es dann zuletzt insbesondere mit der Bezirksregierung Düsseldorf gegeben: Mit dem das Baurecht schaffenden Planfeststellungsbeschluss war beim Landesbetrieb Straßen eigentlich schon 2014 gerechnet worden, tatsächlich lag er dann aber doch erst zwei Jahre später vor.

Das zweite Teilstück der Umgehung soll etwa zwei Kilometer lang werden, wobei Klaus Dahmen mit einer voraussichtlichen Bauzeit von anderthalb Jahren rechnet. Gut ein Jahrzehnt nachdem die Baukosten für die Fertigstellung der Umgehung mit etwa sieben Millionen Euro beziffert worden waren, sind diese natürlich gestiegen: Die jüngste Kostenschätzung für das letzte Kapitel des Langzeitsprojekts B 59n beläuft sich nach Auskunft von Klaus Dahmen auf etwa zehn Millionen Euro.

Die Umgehung Sinstedens ist das letzte Teilstück der dann von Köln bis Grevenbroich kreuzungsfrei ausgebauten „Venloer Straße“ zwischen den Autobahnen 1 und 540.

„Endlich geht es auf der Baustelle weiter. Die Sinstedener warten schon lange sehnsüchtig auf die Umgehung. Für ganz Rommerskirchen ist die B 59n als zentrale Verkehrsachse von großer Bedeutung“, kommentiert Bürgermeister Martin Mertens die aktuelle Entwicklung. Über den Stellenwert für Sinsteden und Rommerskirchen hinaus sei die Umgehung auch ein Gewinn für den nördlichen Rhein-Erftkreis, wie Mertens betont.

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