Rommerskirchen Rheinlandtaler für Eisenbahnfreunde

Rommerskirchen · Die seit 1976 vom Landschaftsverband Rheinland verliehene Auszeichnung ging erstmals nach Rommerskirchen. Ohne Marcus und Ute Mandelartz wäre das Feldbahnmuseum Oekoven heute nicht in seinem guten Zustand,

Ute und Marcus Mandelartz konnten jetzt von Anne Henk-Hollstein von der Landschaftsversammlung Rheinland (zweite von rechts) den Rheinlandtaler entgegen nehmen. Landrat Petrauschke und Bürgermeister Mertens gratulierten.

Ute und Marcus Mandelartz konnten jetzt von Anne Henk-Hollstein von der Landschaftsversammlung Rheinland (zweite von rechts) den Rheinlandtaler entgegen nehmen. Landrat Petrauschke und Bürgermeister Mertens gratulierten.

Foto: ati

Ganz großen Bahnhof gab es jetzt im "Bistro 600" des Feldbahnmuseums Oekoven für Marcus und Ute Mandelartz. Erstmals, seit der Landschaftsverband Rheinland 1976 den Rheinlandtaler für Verdienste um die kulturelle Entwicklung des Rheinlands vergibt, ging die Auszeichnung nach Rommerskirchen: Auch wenn Marcus und Ute Mandelartz in Mönchengladbach leben, verbringen sie den Großteil ihrer Freizeit auf dem weitläufigen Gelände des Feldbahnmuseums, dessen heutiger Status ohne die beiden undenkbar wäre.

Was umgekehrt für das seit 2005 verheiratete Ehepaar ähnlich gilt, wie Anne Henk-Hollstein, die stellvertretende Vorsitzende der Landschaftsversammlung Rheinland, in ihrer Laudatio verriet. Als nämlich der frühere Lokomotivführer und Bahnbeamte Marcus Mandelartz, der heute für Siemens tätig ist, sich vor knapp 20 Jahren selbstständig gemacht hatte, benötigte er für seine neue Bahntechnikfirma einen Steuerberater.

In einem Steuerberatungsbüro übernahm seine heutige Frau diese Aufgabe. "Pragmatisch, wie sie ist, wollte sie eine Vorstellung von der Materie bekommen", sagte die Laudatorin. Ute Mandelartz nahm damals das Feldbahnmuseum in Augenschein und "bewährte sich gleich vorzüglich unter widrigsten Wetterbedingungen beim Bau der Eisenbahnhalle", wie Anne Henk-Hollstein sagte.

Marcus Mandelartz war 1980 schon als 17-Jähriger zum Feldbahnmuseum gestoßen, dessen Vorsitzender er inzwischen seit 26 Jahren ist. Nahezu jeden freien Tag habe er seither in Oekoven verbracht, so die Laudatorin. Mandelartz selbst hat es vor Jahren einmal so formuliert. "Wer dieses Hobby hat, der hat sonst keines mehr."

Mit Bernd Thul, auf dessen Initiative hin 1976 der Verein gegründet wurde, sowie dem die Gäste begrüßenden Günther Barths waren auch zwei Gründungsmitglieder bei der Verleihung des Rheinlandtalers mit von der Partie. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke betonte angesichts der anhaltenden Diskussion um den Heimatbegriff, dass ein Hobby wie das des Ehepaars Mandelartz so etwas wie Heimatgefühl vermitteln könne.

Bürgermeister Martin Mertens führt sein Faible für Eisenbahnen und sein politisches Interesse "für schienengebundene Verkehrsmittel" auf einen als Kind mit seinen Eltern unternommenen Besuch in Oekoven zurück.

Marcus Mandelartz sieht das Feldbahnmuseum jetzt auf einem Stand, auf dem das ursprüngliche Ziel, historische Eisenbahnen der Nachwelt zu erhalten, erreicht werden könnte. Dennoch: "Wir haben noch viel zu tun", betonte er die weiterhin bestehende Notwendigkeit, "die Dinge in einen wirtschaftlich stabilen Rahmen zu stecken."

Die Eisenbahn-Enthusiasten um die Eheleute Mandelartz hoffen, dass sich die in den vergangenen Jahren stetig gestiegenen Besucherzahlen bei den Fahrtagen auch in dieser Saison weiterhin positiv entwickeln. Am 6. Mai geht es wieder los mit der Gillbachbahn, die zwischen Oekoven und dem historische Haltepunkt "An der Lohe" verkehren wird.

(NGZ)
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