Rommerskirchen Rettungswagen nimmt die letzte Hürde

Rommerskirchen · Ein von Kreis und Krankenkassen beauftragter Gutachter hat die Stationierung eines Rettungstransporters in der Gemeinde empfohlen. Ab nächster Woche geht es nun um den Bau einer Rettungswache an der B 477 in Butzheim.

Rommerskirchen: Rettungswagen nimmt die letzte Hürde
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Der Durchbruch ist gelungen: Der Stationierung eines Rettungswagens in der Gemeinde stehen keine prinzipiellen Hindernisse mehr entgegen. Wie der Rhein-Kreis Neuss gestern mittelte, hat der gemeinsam von ihm und den Krankenkassen eingeschaltete Gutachter jetzt die Stationierung eines Rettungswagens empfohlen. Noch im September 2015 sah er keinen aktuellen Bedarf, sprach sich indes für eine Überprüfung im Frühjahr 2016 aus.

Die im April 2015 gestarteten Verhandlungen zwischen dem Kreis und den Krankenkassen, die die Kosten für den Rettungstransporter tragen, nahmen einen überaus zähen Verlauf. Beide Seiten einigten sich dann darauf, einen Gutachter einzuschalten und dessen Votum als verbindlich anzuerkennen. "Wenn die Gemeinde Rommerskirchen jetzt zügig die Rettungswache errichtet, kann der Rettungswagen für Rommerskirchen kommen", zeigt sich Landrat Hans-Jürgen Petrauschke erfreut über die jüngste Entwicklung. Was gleichermaßen auch für Bürgermeister Martin Mertens gilt, der die Forderung nach einem "eigenen" Rettungswagen als Kreistagsabgeordneter wie als SPD-Fraktionschef im Rat Anfang 2012 auf die politische Tagesordnung gesetzt hatte. "Die Gemeinde hat dafür alle Vorbereitungen schon getroffen", sagt der Bürgermeister mit Blick auf den Bau der Wache, die am Feuerwehrhaus in Butzheim unmittelbar an der B 477 entstehen soll. In der kommenden Woche ist ein Planungstermin mit dem Kreis vorgesehen, um über die konkreten Modalitäten des Baus zu sprechen. "Wir gehen fest davon aus, dass es bei der guten Zusammenarbeit mit dem Kreis bleibt und dieser sich in der neuen Rettungswache einmietet", sagt Mertens. Er hofft, dass der Rettungstransporter schon vor der Fertigstellung der Wache zum Jahresende den vorläufigen Betrieb aufnehmen kann.

Das Ringen um einen in der Gemeinde selbst stationierten Rettungswagen war mehr als vier Jahre lang eines der wichtigsten Themen auf der kommunalpolitischen Agenda der Gemeinde. Die hatte, maßgeblich auf Mertens' Betreiben, darauf gedrängt, weil der so genannte Hilfefrist-Erreichungsgrad in den vergangenen Jahren die nötige 90-Prozent-Marke zumeist verfehlte. Konkret: Ein Rettungswagen soll bei einer Alarmierung binnen zwölf Minuten vor Ort sein und das in neun von zehn Fällen - was für Rommerskirchen nicht gewährleistet war.

Ein bei RWE in Neurath untergestellter Rettungswagen brachte zunächst Abhilfe. Nach seiner Stationierung im noch weiter von Rommerskirchen entfernten Frimmersdorf, verschlechterten sich die Zahlen wieder. 2015 brachte die Wende, als der Kreistag einen in der Gemeinde stationierten Wagen in den neuen rettungsdienstlichen Bedarfsplan aufnahm. Kreis und Gemeinde zogen seither an einem Strang und konnten die nun per Gutachterspruch entschiedenen Gespräche mit den Kassen aufnehmen.

(NGZ)
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