Rommerskirchen Retter der Ramrather Wiese

Rommerskirchen · Der Schützenverein Ramrath-Villau und die Gemeinde haben einen Vertrag unterschrieben, der den Erhalt der Ramrather Wiese garantiert. Voraussetzung ist, dass die Schützen sie in Schuss halten – Walter Rauhut übernimmt.

 Der frühere Schützenkönig Walter Rauhut hat bereits viermal seit der Vertragsunterzeichnung die Ramrather Wiese gemäht.

Der frühere Schützenkönig Walter Rauhut hat bereits viermal seit der Vertragsunterzeichnung die Ramrather Wiese gemäht.

Foto: Hans Jazyk

Der Schützenverein Ramrath-Villau und die Gemeinde haben einen Vertrag unterschrieben, der den Erhalt der Ramrather Wiese garantiert. Voraussetzung ist, dass die Schützen sie in Schuss halten — Walter Rauhut übernimmt.

Gemessen an der Einwohnerzahl war es wohl eine der aussagekräftigsten Unterschriftenaktionen, die es in der Gemeinde jemals gegeben hat. Knapp 250 der gut 560 Ramrather hatten sich vergangenen Herbst dafür ausgesprochen, die Dorfwiese in der Ortsmitte zu erhalten.

Die einzige öffentliche Grünfläche im Ort trage entscheidend dazu bei, dessen dörflichen Charakter zu erhalten, argumentierte Solvey Friebe, die Initiatorin der Unterschriftenaktion. Die zunächst geplante Bebauung dagegen "würde weiter zu einer gesichtslosen Verstädterung führen, wie man sie vielerorts erleben kann", so der Standpunkt der Ramratherin.

Nachdem sich schon vor einigen Monaten eine Wende abgezeichnet hatte, steht es nunmehr fest: Die Wiese bleibt den Bürgern erhalten und wird nicht bebaut. Dies sieht ein kürzlich unterzeichneter Vertrag zwischen der Gemeinde und dem Schützenverein Ramrath-Villau vor.

Eine entscheidende Rolle bei dessen Umsetzung kommt Walter Rauhut zu: Auch wenn der gebürtige Ramrather mittlerweile in Allrath lebt, ist er vor Ort alles andere als ein Unbekannter. 2010 amtierten er und seine Frau Claudia als Schützenkönigspaar in Ramrath-Villau. "Der Verein ist gefragt worden, ob er die Pflege der Wiese sicherstellen kann", erzählt Walter Rauhut. "Präsident Theo Hilgers hat das dann in die Wege geleitet", sagt der neue "Greenkeeper" der Ramrather Wiese.

Der Vertrag nämlich sieht vor, dass die Wiese zwölfmal im Jahr, sprich: während des Frühjahrs und Sommers, gemäht werden soll. Walter Rauhut lässt keinen Zweifel daran, dass er diese Aufgabe keineswegs locker angehen wird. Die Wiese nur zwölf Mal zu mähen, ist dem 49-Jährigen jedenfalls zu wenig: "Ich werde es öfter machen", kündigt Rauhut an. Dass er es nicht bei bloßen Worten belässt, hat er bereits tatkräftig unter Beweis gestellt: Viermal hat Walter Rauhut, der im örtlichen Tambourkorps "Blüh auf" aktiv ist, seit der Vertragsunterzeichnung bereits das Gras geschnitten. Darüber hinaus ist Walter Rauhut dafür zuständig, "dass die Wiese auch sonst in Schuss bleibt", wie Hilgers sagt.

"Sehr zufrieden damit, dass es so gelaufen ist", zeigt sich der SPD-Vorsitzende Johannes Strauch. Vergangenen Herbst hatte er angesichts der damals vom Rat beschlossenen Aufhebung eines Uralt-Bebauungsplans aus dem Jahr 1972 die Kritik der Bürger an möglichen Bauabsichten geteilt. "Ich bin überzeugt, dass die Sache in guten Händen ist", sagt Strauch.

Solvey Friebe, die den Ball ins Rollen gebracht hatte, sei "das ganze Dorf zu Dank verpflichtet", so der SPD-Chef. Für die Instandhaltung der Wiese gibt es übrigens auch ein "Pflegegeld" der Gemeinde: Walter Rauhut spendet die 250 Euro zugunsten der örtlichen Tellschützen.

(NGZ/rl)
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