Respekt für Retter in Rommerskirchen Fernsehteam dreht an Rettungswache in Butzheim

Butzheim · Für einen Beitrag zum Thema „Respekt“ hatte auch das DRK-Rettungsteam einiges zu erzählen.

 Pro 7 dreht in Butzheim (v.r.): Nick Hein interviewt Landrat Hans-Jürgen-Petrauschke, Rettungssanitäterin Melanie Matukat und DRK-Wachleiter Marcel Offermann.

Pro 7 dreht in Butzheim (v.r.): Nick Hein interviewt Landrat Hans-Jürgen-Petrauschke, Rettungssanitäterin Melanie Matukat und DRK-Wachleiter Marcel Offermann.

Foto: Daniel Elke

Seit knapp anderthalb Jahren gibt es die DRK-Rettungswache an der B477, in dieser Zeit ist sie womöglich zur medial bekanntesten in Deutschland geworden. Nicht zum ersten Mal war am Mittwoch ein Fernsehteam bei Marcel Offermann, dem Leiter der Rettungswache, und seinen Mitstreitern für Dreharbeiten zu Gast.

Pro Sieben erstellte für das Livestyle-Magagzin „taff“ einen achtminütigen Beitrag. Redakteurin Zlatina Hinkers und ihr Team begleiteten die Retter einen Tag lang. Unter dem Stichwort „Respekt“ ging es um das bei Helfern nur allzu bekannte Phänomen, dass es zunehmend an diesem mangelt. Als Interviewer konnte der ehemalige Bundespolizist Nick Hein, der 2014 den Dienst quittiert hat, eigene Erfahrungen beisteuern. Wann der Beitrag zu sehen sein wird, steht noch nicht fest. „Ich hoffe, dass es noch in diesem Jahr sein wird“, sagt Hinkers.

Bereits im Frühjahr hatte das Team der Rettungswache in den sozialen Medien mit einem selbstgedrehten Video Furore gemacht, in dem es zu den Klängen von Aretha Franklins „Respect“ im szenischen Tanz auf das Problem aufmerksam machte. Zu gleichfalls bundesweiter Resonanz brachte es ein Beschwerdebrief, der das Reinigen des Rettungswagens an einem Sonntagmogen monierte. Offermann reagierte mit einer vor Ironie triefenden Erwiderung, was bei Facebook zu knapp 10.000 „Likes“ führte.

Melanie Matukat, seit 20 Jahren als Rettungssanitäterin tätig, fallen zwei Aussprüche aus der jüngeren Vergangenheit ein, die sie sprachlos machten: Ein Patient, der sich in den Finger geschnitten hatte, alarmierte den Rettungsdienst, weil er sein „eigenes Auto nicht mit Blut verschmieren“ wolle. Ein anderer „Notfall“ wollte so „schneller drankommen.“ Pöbeleien und Beleidigungen gab es seit Sommer 2018 schon zur Genüge. Laut Marcel Offermann sind insbesondere Schützenfeste ein heißes Pflaster, vor allem „betrunkene Heranwachsende“ verlören oft jegliche Manieren.

Keine Seltenheit ist auch das Durchfahren abgesperrter Einsatzorte wie das DRK-Team und Daiel Krey von der Feuerwehr berichteten. Sogar ein Feuerwehrmann wurde deshalb angefahren. Wie Landrat Hans-Jürgen Petrauschke sagte, würden solche Zwischenfälle konsequent angezeigt, zumal die Chancen, dass es zu einem Prozess inklusive Verurteilung kommt, gestiegen seien. Petrauschke betonte: „Es geht uns nicht ums Bestrafen, sondern darum, dass so etwas aufhört.“

Anmerkung der Redaktion: In einer ersten Version dieses Textes stand, dass sich die Rettungswache an der B59 in Rommerskirchen befände. Das war falsch, sie liegt an der B477. Wir haben den Text entsprechend korrigiert.

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