Rommerskirchen Rechtsstreit nach Silo-Abriss

Rommerskirchen · Das Abbruchunternehmen Linkamp will sich mit den Anwohnern des früheren Silos über die Reinigung ihrer Häuser verständigen. In einem Fall will es Firmenchef Oliver Linkamp allerdings auf einen Rechtsstreit ankommen lassen.

 Frank Neunzig wirft dem Unternehmen Linkamp vor, den Dreck an seinem Haus, den der Siloabbruch verursacht hat, immer noch nicht beseitigt zu haben.

Frank Neunzig wirft dem Unternehmen Linkamp vor, den Dreck an seinem Haus, den der Siloabbruch verursacht hat, immer noch nicht beseitigt zu haben.

Foto: Hans Jazyk

Am 7. Juni hat die Firma Linkamp den Abbruch des früheren Genossenschaftssilos am Steinbrink beendet. Verschiedene Anwohner beklagen sich nun über Staub und Dreck an ihren Häusern. Anders als zunächst zugesagt, sei dieser bisher nicht beseitigt worden, wirft Frank Neunzig, Eigentümer des unmittelbar angrenzenden Hauses, dem Abbruchunternehmen vor. Neunzig, der bereits Klage gegen den Bauvorbescheid für den neuen Netto-Markt eingereicht hat, erwägt, nun auch gegen die Firma Linkamp juristische Schritte einzuleiten.

Juristische Schritte

Was er wohl wird tun müssen, denn "der Neunzig bekommt von mir gar nichts", wie Oliver Linkamp, der Chef des Unternehmens, versichert. Mit einer Reihe von Anwohnern habe er sich mittlerweile verständigen können, bei anderen stehe dies bevor, erzählt Linkamp, den die von Neunzig angedrohte Klage nicht schreckt. Erst vor zwei Tagen habe er sich auch mit dem Möbelgeschäft Fischer an der Bahnstraße über die Modalitäten einer Reinigung einigen können.

Oliver Linkamp hält Neunzig entgegen, die Nachbarschaft aufzuwiegeln: "Er hatte schon während der Arbeiten den ganzen Tag nichts anderes zu tun, als uns das Leben schwer zu machen." Angesichts des "komplizierten Abrisses" zwischen Ostern und Pfingsten sei im Umfeld des Silos sicherlich Staub und Lärm entstanden, doch habe sich dies in engeren Grenzen als erwartet gehalten, sagt Linkamp.

Dass sich nun auch Hauseigentümer meldeten, "die 200 Meter entfernt wohnen", kann er allerdings nicht nachvollziehen. "Ich gehe davon aus, dass durch den Pollenflug sechs Wochen zuvor fast noch mehr Dreck entstanden ist", so der Chef des Abbruchunternehmens aus dem ostwestfälischen Anröchte. "Ein gewisses Entgegenkommen gegenüber meinen Mietern hätte ich mir schon erwartet", verweist Frank Neunzig darauf, dass diese schließlich die Hauptbelastung der gut zwei Monate andauernden Abbrucharbeiten hätten tragen müssen.

Die Gemeinde Rommerskirchen hat sich für nicht zuständig erklärt, der Rhein-Kreis Neuss habe zumindest die Bereitschaft zur Unterstützung signalisiert, so Neunzig. Fristen, die er Linkamp gesetzt hat, sind mittlerweile verstrichen, eine Klage wird damit unabwendbar sein. Dabei dürfte es auch um Setz- beziehungsweise Ansatzrisse gehen, die Frank Neunzig an seinem Haus festgestellt hat. Oliver Linkamp zeigt sich auch davon unbeeindruckt: "Dafür hat es ja das Beweissicherungsverfahren gegeben, das bereits vor Beginn des Abrisses erfolgt ist."

(NGZ/rl)
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