Rommerskirchen Rat billigt Netto-Markt

Rommerskirchen · Der Rat ist einstimmig für den neuen Netto-Markt, für den das Hochsilo am Steinbrink weichen soll. Ein Rechtsgutachten ist zwar noch nicht fertig, dennoch ist Bürgermeister Albert Glöckner optimistisch.

 Eine Netto-Filiale dieser Art wie in Grevenbroich könnte auch bald in Rommerskirchen stehen. Ist sie eine Konkurrenz für das CaP? ngz-archiv: m. reuter

Eine Netto-Filiale dieser Art wie in Grevenbroich könnte auch bald in Rommerskirchen stehen. Ist sie eine Konkurrenz für das CaP? ngz-archiv: m. reuter

Foto: NGZ

Die endgültige Entscheidung über die Genehmigung des neuen Netto-Markts auf dem Gelände des heutigen Hochsilos trifft zwar der Rhein-Kreis Neuss — das Einvernehmen der Gemeinde Rommerskirchen hat er jedenfalls schon einmal. Einstimmig billigte der Gemeinderat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpause das Projekt.

Während der Rheinische Einzelhandels- und Dienstleistungsverband sowie Fred Meurer, der Geschäftsführer des Center am Park (CaP), die Verlagerung und Vergrößerung des heutigen Plus-Markts vehement ablehnen, gab es im Rat allenfalls verhaltene Kritik: CDU-Fraktionsvorsitzender Wolfgang Könen bedauerte, dass eine Überplanung des gesamten Gebiets im Bahnhofsbereich nicht in Betracht gezogen worden sei, da der heutige Genossenschaftsmarkt in drei Jahren schließen werde.

Bevor der neue Netto-Markt genehmigt werden kann, der über eine Verkaufsfläche von 799 Quadratmetern verfügen soll, muss noch ein Rechtsgutachten erstellt werden. Und das ist noch nicht fertig, wie Rechtsanwalt Andreas Berstermann, der juristische Berater der Gemeindeverwaltung, im Rat deutlich machte. Die zu beantwortende Kernfrage besteht darin, ob die Ansiedlung des Netto-Markts mit einer fast verdoppelten Verkaufsfläche zentrale Versorgungsbereiche der Gemeinde schädigen könnte — gemeint ist natürlich das CaP. "Das Oberverwaltungsgericht hat uns hier einen umfangreichen Prüfungskatalog an die Hand gegeben, der sorgfältig abgearbeitet werden muss", betonte Berstermann.

Wesentlich ist der Vergleich der Verkaufsflächen: Macht diese bei einem neuen Markt 50 Prozent dessen aus, was es bei bestehenden Geschäften bereits gibt, gehe die Rechtsprechung von einer Schädigung aus, so der Jurist. "Hier liegt voraussichtlich keine Schädigung vor", erklärte Berstermann angesichts der Tatsache, dass die Verkaufsfläche des CaP 3000 Quadratmeter groß ist, so dass der neue Markt den kritischen Wert nicht erreichen würde. "Eine endgültige Prüfung ist aber erst möglich, wenn die Sortimentslisten vorliegen", so Berstermann.

Bürgermeister Glöckner sieht hier kein Problem: "Die Sortimentsliste wird uns nicht überraschen und keine Rommerskirchener Besonderheiten enthalten." Glöckner hielt ein nachdrückliches Plädoyer für die angestammte Geschäftsstraße Eckums: "All das, was eine urbane Kommune ausmacht, findet sich an der Bahnstraße." Mit dem Netto-Markt auf dem heutigen Genossenschaftsgelände solle die Nahversorgung "Alt-Eckums" gesichert werden. Nicht nur das CaP sei ein zentraler Versorgungsbereich, sondern auch die Bahnstraße.

(NGZ)
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