Rommerskirchen Rat: Belgien soll Kernkraftwerk abschalten

Rommerskirchen · In einer Resolution wird an Bund und Land appelliert, wegen Tihange in Belgien Druck zu machen.

 Initiatorin: die UWG-Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger.

Initiatorin: die UWG-Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger.

Foto: LH

Die Gemeinde tritt für die "unverzügliche und dauerhafte Abschaltung des belgischen Kernkraftwerks Tihange" ein. Hierfür sprach sich gestern Abend der Rat einstimmig per Resolution aus. Zustande gekommen war diese auf Initiative der UWG.

Deren Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger verweist darauf, dass die Gemeinde mit einer solchen Resolution keineswegs allein auf weiter Flur steht. Die Kreise Euskirchen und Düren, die Städte Aachen und Mönchengladbach haben bereits entsprechende Stellungnahmen abgegeben. Auch im benachbarten Rhein-Erft-Kreis ist nach Ulrike Sprengers Worten Ähnliches geplant. Den potenziellen Einwand, wonach die gut 120 Kilometer entfernte Gemeinde nicht eben in Grenznähe liegt, lässt Ulrike Sprenger nicht gelten: "Tschernobyl hat 1986 gezeigt, dass es bei Reaktorunfällen keine Grenzen gibt", sagt sie.

Dies spiegelt sich auch im Resolutionstext wider: Tihange sei auch für Rommerskirchen "eine ernste Gefahr", befindet der Rat. "Bei größeren Unfällen könnten kilometerweit Mensch und Umwelt durch radioaktive Kontamination belastet und die gesamte Region unbewohnbar werden", heißt es. Zudem gebe es bisher keinen konkreten Katastrophenschutzplan. In der Resolution fordern die Rommerskirchener Kommunalpolitiker die NRW-Regierung sowie die Bundesregierung zudem auf, "für einen möglichen nuklearen Ernstfall ein bilaterales Abkommen mit Belgien zu vereinbaren".

Land und Bund werden zudem gebeten, "euregionale Katastrophenschutzkonzepte zu erarbeiten beziehungsweise zu überarbeiten, um entsprechende Informationen auf nationaler Seite erhalten zu können". Der Appell an die belgische Regierung: Sie soll die Betriebsgenehmigung für das Kernkraftwerk Tihange zurücknehmen.

(S.M.)
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