Marathonläufer und Buchautor Ramrather läuft sich bei New-York-Marathon fit

Ramrath · Zweimal ist er in New York Marathon gelaufen: Dirk Schreiber über seine Wandlung vom „Couch Potato“ zum Extremsportler.

Mit Sport hat Dirk Schreiber (40) eigentlich nie viel zu tun gehabt. „Mehr schlecht als recht“ hat er in seiner Jugend eine Zeit lang Fußball gespielt, doch das war es auch schon. „In meiner Kindheit war ich zu fett und als Jugendlicher feierte ich die Nächte durch“, erinnert sich Schreiber an sein sportfernes Vorleben.

Geändert hat sich dies erst als der Versicherungskaufmann zwei abendliche Studiengänge in Betriebswirtschaft absolviert hatte. „Ich hatte viel mehr Zeit zur Verfügung“, sagt Schreiber, der sich dafür entschied, diese mit etwas ihm bis dahin völlig Fremdem zu füllen: Dirk Schreiber lief seinen ersten Halbmarathon, doch zum richtigen „Erweckungserlebnis“ wurde ihm erst ein Fernsehbericht vom Marathon in New York, den er 2013 verfolgte. „Ich liebe New York und war schon oft da“, sagt Schreiber, der bereits ein Jahr später, am 2. November 2014, gemeinsam mit seinem Bruder Marc in New York am Start war.

„Panik und Euphorie“ sei seine damalige Gefühlsmischung gewesen. Ohne einen ausgefeilten Trainingsplan gelang es ihm, nach fünfeinhalb Stunden ins Ziel zu kommen. „Ich war froh, überlebt zu haben“, beschreibt er seine damalige Gemütslage – wobei die Strapazen seinen Ehrgeiz letztlich aber noch mehr angefacht haben. 2016 lief er zum zweiten Mal und schaffte es tatsächlich, in der New York Times erwähnt zu werden. „Die drucken in einer Beilage alle Teilnehmer ab, die es unter fünf Stunden geschafft haben, ins Ziel zu kommen“, erzählt Schreiber, der sein Einstandsergebnis wesentlich verbesserte und 4 Stunden und 30 Minuten brauchte, um „einmal in die New York Times“ zu kommen, wie der Titel seines kürzlich erschienenen Buchs lautet.

Auch mit dem hat es eine besondere Bewandnis, denn eigentlich hatte der verheiratete Vater einer Tochter nicht vorgehabt, seine Wandlung vom unsportlichen Dasein zum Marathonläufer zu beschreiben. Zu Hilfe kam ihm dabei die Tatsache, dass 2017 der sommerliche Familienurlaub ausfiel: Dirk Schreiber vertrieb sich die Zeit damit, einige humorige Anekdoten zu schreiben. Seiner Frau gefielen sie, seinem Bruder ebenso und Freunden desgleichen, so dass Schreiber sich noch einmal hinsetzte und aus einer losen Anekdotensammlung eine richtige Geschichte machte. Das im Selbstverlag erschienene, bei ihm selbst und auch bei Amazon erhältliche Buch beschreibt er als „eine wilde Mischung aus einer Liebeserklärung an New York, Lebensbeichte und Marathon-Anleitung für Anfänger.“

Präsentieren will Schreiber sein Werk am 31. Oktober um 19.30 Uhr im Gohrer Landgasthaus. Kombiniert wird die Lesung mit Musik. Chris Oette, der kürzlich bei „Kaarst total“ an zwei Tagen sein Publikum begeisterte, wird einen oder zwei Songs aus seinem neuen Album präsentieren.

Anfänger ist Dirk Schreiber nach vier Marathons natürlich nicht mehr: Für 2019 hat er sich für den Marathon in Düsseldorf angemeldet. Fünf Wochen vor dem Start steht ein Trainingslauf über 30 Kilometer an, zwei Wochen später einer über 35 Kilometer.

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