Rommerskirchen Radeln auf der Schotter-Piste

Rommerskirchen · Ingo Nehring ist viel mit dem Fahrrad unterwegs. Seit einiger Zeit trüben schlecht befahrbare Wege seine Lust am Radeln. Der grobe Schotter, der auf einige Wege aufgebracht wurde, sei für die Landwirte jedoch notwendig.

 Ingo Nehring beklagt sich, dass grober Schotter auf Wirtschaftswege aufgebracht wird: "Und das in einer fa".

Ingo Nehring beklagt sich, dass grober Schotter auf Wirtschaftswege aufgebracht wird: "Und das in einer fa".

Foto: Hans Jazyk

Auf dem flachen Land lässt es sich gut radeln. So ist es zumindest dort, wo die Wege asphaltiert sind. Doch auch Wirtschaftswege laden Ortskundige ein, ihrem Hobby auf zwei Rädern nachzugehen. "Seit einiger Zeit wird das Radfahren in der ,fahrradfreundlichen Gemeinde' Rommerskirchen jedoch zunehmend erschwert", erklärt Ingo Nehring. Grober Schotter, der von den Landwirten auf den Feldwegen ausgebracht wird, mache das Fahrradfahren vielerorts unmöglich.

Wer aus Richtung Knechtsteden mit dem Rad Rommerskirchener Grund und Boden befahren möchte und dabei von der vielbefahrenen L280 abweicht, gelangt in Höhe der alten Ziegelei schnell auf den so genannten Hohlweg. "Der ist mittlerweile unbefahrbar", meint Nehring. Grober Schotter und Schlamm würden das Radfahren unmöglich machen. "Dabei ist der Weg extra als Fahrradweg gekennzeichnet", betont der Rommerskirchener. Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert hält dies für ein Missverständnis. "Es gibt in diesem Bereich zwei Wege. Einer davon, der allgemein als Hohlweg bezeichnet wird", erklärt er. Dieser Weg sei zur Hälfte asphaltiert und zur anderen Hälfte mit einer wassergebundenen Schicht überzogen. "Wenn es stark regnet wird der abschüssige Weg in der Nähe des Golfplatzes Velderhof schnell unterspült", meint Pressedezernent Dr. Elmar Gasten. Des Weiteren sei der "Hohlweg" so in die Natur eingebettet, dass er regelmäßig zuwuchert. "Er ist in den vergangenen Tagen jedoch freigeschnitten worden", sagt der Tiefbauamtsleiter. Den zweiten Weg bezeichneten Reimert und Gasten als reinen Wirtschaftsweg. "Doch auf diesen ist kein Radfahrer angewiesen. Es gibt eine Alternative", erklärt der Gemeindesprecher.

Insgesamt sei die Situation in Rommerskirchen ausgesprochen gut. "Wir haben viel Geld in den Wirtschaftswegebau investiert", klärt Gasten auf. Er selbst schätze das: "Aus Rommerskirchen kann man in Richtung Ramrath über zehn Kilometer radeln, ohne befahrene Straßen zu kreuzen".

Den Schotter, den Nehring bemängelt, konnten die Vertreter der Verwaltung mit hoher Wahrscheinlichkeit ins eigene Haus zurückverfolgen: "Wir stellen den Landwirten Material zur Verfügung, welches sie auf die Wirtschaftswege ausbringen", erklärt der Leiter des Tiefbauamts. Jährlich würden dafür zwischen 10 000 und 15 000 Euro investiert. "Das ist nicht ganz üblich, aber eine typisch Rommerskirchener Lösung, die sich bewährt hat", scherzte Gasten. Besonders in Vanikum und Nettesheim trägt das Konzept Frücht: "Die Landwirte schließen sich um eine Art Ortsvorsitzenden zusammen und befestigen die Wege gemeinsam mit dem bereitgestellten Material", erläutert Reimert. Die Gemeinde investiere zusätzlich 50 000 bis 100 000 Euro jährlich in die Befestigung.

(NGZ)
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