Rommerskirchen Power Blues begeistert fast 600 Fans

Rommerskirchen · Zum zehnten Mal war das Landwirtschaftsmuseum Sinsteden Schauplatz des Blues-Rock-Festivals "Goin' to my Hometown". Drei Bands mit internationaler Erfahrung sorgten für Stimmung. Organisator Weidenhaupt war zufrieden.

 Die "Crazy Hambones" begeisterten das Publikum beim zehnten Blues-Rock Festival auf dem Gelände des Kreislandwirtschaftsmuseums in Sinsteden.

Die "Crazy Hambones" begeisterten das Publikum beim zehnten Blues-Rock Festival auf dem Gelände des Kreislandwirtschaftsmuseums in Sinsteden.

Foto: Hans Jazyk

Auch wer ein Landwirtschaftsmuseum nicht auf den ersten Blick mit der Blues-Musik auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen vermag, kann ohne größere Anstrengung den Zusammenhang erkennen: Entstanden ist der Blues vor einem agrarischen Hintergrund, nämlich auf den Baumwollfeldern im Süden der USA. Allein das ist ein Grund, die Musik auch in einem Landwirtschaftsmuseum wie dem in Sinsteden zu würdigen. Dort ist es jedoch nicht bei einem flüchtigen Kapitel der bald 20-jährigen Museumsgeschichte geblieben. Seit mittlerweile zehn Jahren gibt es inzwischen die "Power-Blues"-Konzerte, die Sinsteden zu einer Hochburg für Fans weit über die Region hinaus gemacht haben.

"Vor zehn Jahren haben wir ausschließlich mit Rommerskirchener Bands unter der Remise angefangen", erinnert sich Museumsleiterin Kathrin Wappenschmidt an die Frühphase der Konzertreihe. Die erlebte jetzt mit der zehnten Auflage des Blues-Rock-Festivals "Goin' to my Hometown" einen weiteren Höhepunkt, zu dem fast 600 Besucher nach Sinsteden geströmt waren. Mit den "Crazy Hambones", "Conny Lush & Blues Shouter" sowie "Rob Tognoni" traten international renommierte Künstler auf.

Ulrich Weidenhaupt, seit acht Jahren "Programmdirektor" der Blues-Reihe, zeigte sich mit dem Verlauf des Konzerts hochzufrieden. "Die Einschätzung war richtig, dass die ,Crazy Hambones' genau die Richtigen sind, um die Rakete zu zünden und die Leute in Schwung zu bringen. Energievoller kann man es nicht bringen", attestierte der passionierte Blues-Enthusiast den "Eisbrechern" des Abends. Henry Heggen (Gesang und Bluesharp), Drummer Micha Maas und Gitarrist Brian Barnett hatten den Boden für die nachfolgenden Künstler aufs Beste vorbereitet. Conny Lush und ihre Band "Blues Shouter" konnten nahtlos anknüpfen und wurden vom Publikum mit großem Applaus bedacht, so dass sich Conny Lush so "Happy like a Queen" verabschieden konnte.

Den Schlusspunkt setzte Rob Tognoni gemeinsam mit Bassist René Stock und Drummer Mark Descamp. Als "Tasmanischer Gitarrenteufel" ist der gebürtige Australier Tognoni ein fester Begriff in der Bluesrock-Szene, wo er mit den Größten des Genres in einem Atemzug genannt wird. Das ihm von der Fachpresse bescheinigte "Wahnsinnstempo" legte Tognoni auch in Sinsteden an den Tag, so dass beim Publikum zu keinem Zeitpunkt Langeweile aufkam.

Zum wiederholten Male hatte Willie Goergens bei der Verlosung durch die NGZ eine Eintrittskarte gewonnen. Goergens, "Primus inter Pares" der "Dötzdorf All Stars", gehörte 2003 zu den Musikern der ersten Stunde in Sinsteden. Willie Goergens macht kein Hehl daraus, dass er sich als Blues-Purist versteht, der den rockigeren Varianten wenig abgewinnen kann. Besonders gefallen haben ihm denn auch die "Crazy Hambones".

Bis die Power-Blues-Reihe in Sinsteden eine Sommerpause einlegt, ist es noch eine Weile hin. Beim "Blues on Sunday", dem längst schon traditionellen "Bluesbrunch" am 21. Juli gastiert "The Smoky Midnight Gang" aus Belgien im Kulturzentrum. Die Bigband ist in belgischen und niederländischen Jazz-Clubs ebenso eine feste Größe wie bei Festivals. Die Musiker orientieren sich an den Zeiten der ganz großen Swing-Orchester.

(NGZ/url)
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