Rommerskirchen Politik prüft neues Rettungskonzept

Rommerskirchen · Landrat Petrauschke will den bei RWE in Neurath stationierten Rettungswagen 2014 nach Frimmersdorf verlegen.

 Anfang Juli 2012 wurde ein Rettungswagen des Rhein-Kreises bei der RWE-Werkfeuerwehr in Neurath stationiert (v.l.): Hans-Jürgen Petrauschke, Margarete Kranz, Heidemarie Schreyeck, Eberhard Uhlig.

Anfang Juli 2012 wurde ein Rettungswagen des Rhein-Kreises bei der RWE-Werkfeuerwehr in Neurath stationiert (v.l.): Hans-Jürgen Petrauschke, Margarete Kranz, Heidemarie Schreyeck, Eberhard Uhlig.

Foto: Hans Jazyk

Aus heiterem Himmel kam sie nicht: Dennoch bleibt die Ankündigung von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke, den in Neurath stationierten Rettungswagen ab 2014 ins geplante Feuerwehrhaus in Frimmersdorf zu verlegen, nicht ohne Echo der Politik.

Auf Antrag der SPD beschloss der Rettungsausschuss des Rhein-Kreises, dass die Kreisverwaltung ein Konzept erarbeiten solle, wonach Rommerskirchen auch nach einer Verlegung nicht schlechter gestellt werden dürfe, als es seit Juli 2012 der Fall ist. Vorlegen soll die Verwaltung dieses Konzept, wenn — voraussichtlich in etwa einem halben Jahr — über die Novellierung des NRW-Rettungsgesetzes diskutiert wird.

Mit seiner beim Grevenbroicher Neujahrsempfang gemachten Ankündigung habe "der Landrat Fakten geschaffen — und greift zugleich dem für Ende März angekündigten Gespräch vor", sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Martin Mertens. Fest stehe damit: "Die erstmals auskömmlichen Einsatzzeiten, die der Kreis noch im Rettungsausschuss als Erfolg verkauft hat, werden schon in knapp einem Jahr nicht mehr eingehalten", so Mertens.

"Die Einsatzzeiten dürfen auf keinen Fall wieder schlechter werden." Die SPD werde darauf drängen, dass es in den kommenden Monaten Informationen über die Fortschritte des Konzepts gebe.

Nach den Worten von CDU-Fraktionschef Stephan Kunz "ist die Versorgung zurzeit gut". Da der Standort Neurath aber leider ab 2014 nicht mehr zur Verfügung stehe, sei zu erwarten, dass sich die Situation verschlechtere. Die Aufgabe des Standortes dürfe aber nicht zu einer Verschlechterung für Rommerskirchen führen: "Gegenmaßnahmen müssen ergriffen werden. Diesen Standpunkt vertritt auch der Landrat, wie er im Gespräch im Dezember mit den Fraktionen und Bürgermeister Glöckner deutlich gemacht hat", sagt Kunz. Ihm zufolge zögen alle Beteiligten an einem Strang. "Die Kreisverwaltung wird sicher nicht ihre Pflichten aus dem NRW-Rettungsgesetz verletzen. Wenn sie sich bereits heute damit beschäftigt, sehen wir das positiv."

Nach Auffassung der UWG-Fraktionsvorsitzenden Ulrike Sprenger wird der durch die Stationierung in Neurath erreichte Erfolg "mutwillig wieder zunichtegemacht." Für Rommerskirchen ergebe sich daraus "umso mehr die Notwendigkeit einer eigenen Rettungswache."

Das werde sicher teurer als der Kompromiss, den Rettungswagen näher an Rommerskirchen zu stationieren. Nach den Worten der UWG-Fraktionschefin "muss dem Landrat klar sein, dass wir jedem Betroffenen raten werden, gegen ihn als Aufsichtsbehörde zu klagen, wenn er durch die zu erwartende Verlängerung der Rettungszeit notfallmäßig zu spät behandelt werden konnte."

Die FDP-Fraktionsvorsitzende Alice Oßwald verweist auf das im Dezember mit dem Landrat geführte Gespräch: "Es wird an Lösungen und der weiteren Sicherheit für unsere Bürger aktiv gearbeitet. Wir benötigen dringende Lösungen."

Jupp Kirberg (Bündnis 90/Die Grünen) sagt, dass "eine Versorgung nach wie vor gar nicht möglich ist, wenn nicht ein Wagen auf Gemeindegebiet untergebracht wird. Dafür käme ein Standort neben der Feuerwehr in Butzheim in Betracht."

(NGZ/rl)
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