Politik in Rommerskirchen Unabhängige treten zur Kommunalwahl 2020 an

Rommerskirchen · Die UWG findet eigene Kandidaten für alle 16 Wahlbezirke, nominiert aber keinen eigenen Bürgermeisterkandidaten.

 Kampfgeist gestärkt: Die Fraktionsvorsitzende der UWG, Ulrike Sprenger.

Kampfgeist gestärkt: Die Fraktionsvorsitzende der UWG, Ulrike Sprenger.

Foto: Hammer, Linda (lh)

Hufschmidt spielt damit auf das überaus enge Verhältnis von SPD und CDU an, das sich aktuell im kompletten Verzicht der Union auf eine eigene Bürgermeisterkandidatur widerspiegelt. Zwischen 1994 und 1999 hatte es eine mehr oder weniger offizielle „GroKo“ im Rat gegeben, mit der UWG als damals einziger Oppositionsfraktion. Auch ein Wortwechsel zwischen dem SPD-Fraktionschef Heinz Peter Gless und der UWG-Fraktionsvorsitzenden Ulrike Sprenger in der Januar-Sitzung des Rats hat offensichtlich den Kampfgeist der UWG gestärkt.

Hinzu kommt, dass die Wählergemeinschaft bei der Suche nach Unterstützern, die bereit sind, an der politischen Arbeit mitzuwirken, in den vergangenen Wochen fündig geworden sind. Die 16 Wahlbezirke der Gemeinde kann die Wählergemeinschaft nach eigenen Angaben problemlos besetzen. Geschehen soll dies bei einer Mitgliederversammlung im März oder April, bei der auch das Wahlprogramm präsentiert werden soll. Keine größere Rolle spielte diesmal die Bürgemeisterfrage: Auch wenn es zu keiner offiziellen Wahlempfehlung kommen sollte, ist es kein Geheimnis, dass die Unabhängigen Amtsinhaber Martin Mertens (SPD) politisch wesentlich näher stehen als dessen Gegenkandidaten Stephan Kunz (FDP).

Einen förmlichen Aufruf zugunsten des Kandidaten einer anderen Partei hatte die UWG lediglich bei der Stichwahl 1994 zugunsten von Albert Glöckner (SPD) abgegeben. Nachdem ihr Kandidat Georg Müser damals im ersten Wahlgang 16 Prozent der Stimmen geholt hatte. Die UWG war damals mit 21,2 Prozent die stärkste Wählergemeinschaft in Nordhrein-Westfalen und ist seither stets in Fraktionsstärke im Rat vertreten. Eine Fraktion bilden zu können, ist auch diesmal das erklärte Wahlziel. Ulrike Sprenger und Norbert Hufschmidt haben sich bereit erklärt, „die erfolgreiche politische Arbeit der letzten Jahre fortzusetzen“, wie die beiden der Versammlung erklären.

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