Rommerskirchen Politik erwägt Sekundarschule

Rommerskirchen · SPD und FDP könnten sich eine Sekundarschule in Rommerskirchen gut vorstellen, sofern das nötige Geld zur Verfügung stünde. Die CDU jedoch warnt in diesem Zusammenhang vor "falschen Hoffnungen."

 Für die "Sekundarschule": SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Mertens, Sören Link, schulpolitischer Sprecher im Landtag, und Albert Glöckner (v.l.).

Für die "Sekundarschule": SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Mertens, Sören Link, schulpolitischer Sprecher im Landtag, und Albert Glöckner (v.l.).

Foto: Baum

Mit der neuen Sekundarschule ist Bewegung in die schulpolitische Landschaft gekommen. Könnte die Schulform auch ein Modell für Rommerskirchen sein, wo es nach der 1991 erfolgten Schließung der Hauptschule keine weiterführende Schule mehr gibt?

Anlässlich eines Bürgergesprächs mit Sören Link, dem schulpolitischen Sprecher der SPD-Landtagsfraktion in der Sinstedener Alten Schule, bezogen Lokalpolitiker hierzu Stellung. "Wenn der Rhein- Kreis bereit wäre, eine zusätzliche Sekundarschule für das südliche Kreisgebiet, also Dormagen, Grevenbroich und Rommerskirchen einzurichten, wäre Rommerskirchen ein toller Standort", so SPD-Fraktionsvorsitzender Martin Mertens. Realistisch sei jedoch, abzuwarten, "wie Grevenbroich und Dormagen ihre Schulen umwandeln" — was derzeit vor Ort diskutiert wird. Mertens: "Im Alleingang könnten wir eine Sekundarschule in keinem Fall einrichten."

FDP-Fraktionschefin Alice Oßwald meint, dass "wir angesichts von drei Grundschulen in der Gemeinde eine Sekundarschule locker füllen könnten." Das Einzugsgebiet der Gemeinde würde Teile von Bergheim, Pulheim und Stommeln umfassen, dazu den Kölner Norden. Die Lage sei ein Pluspunkt für Rommerskirchen. "Im Prinzip" würde die FDP eine solche Schule begrüßen, wobei Alice Oßwald betont, dass dies "nur mittelfristig möglich wäre."

Bürgermeister Albert Glöckner erinnert daran, dass das vor Jahren insbesondere von der UWG schon einmal forcierte Projekt einer Realschule an der Bezirksregierung gescheitert sei. Hauptargument: die sinkende Schülerzahl. Zunächst müsse die Entwicklung in den Nachbarkommunen abgewartet werden.

Glöckner verweist auf den erst einige Monate alten Ratsbeschluss, der die Bildung einer Sekundarschule in Grevenbroich befürwortet. Auch wenn dort stattdessen eine zweite Gesamtschule auf der Agenda stehe, sei der Ratsbeschluss analog auszulegen. Alle Initiativen der Gemeinde stünden jedoch "unter dem Vorbehalt einer Gesundung der öffentlichen Finanzen."

Keine Chance für eine Sekundarschule am Gillbach sieht die CDU. Laut Partei- und Fraktionschef Wolfgang Könen "sollte die Politik keine falschen Hoffnungen wecken." Die Union begrüße "den geschlossenen Schulfrieden" und die "Erhaltung der Schulvielfalt für unsere Kinder." Gegen eine neue weiterführende Schule in der Gemeinde sprächen sinkende Schülerzahlen und die Haushaltssituation.

(NGZ)
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