Auch diesmal wartete die jecke Truppe - immerhin hat die Karnevalsabteilung der Nettesheimer Frauengemeinschaft 38 Mitglieder - um Sitzungspräsidentin Eva Weckopp wieder mit zwei Sitzungen in der Ansteler Schützenhalle auf, wo dem närrischen Publikum jeweils ein mehrstündiges Non-Stop-Programm geboten werden konnte.

Das Erfolgsrezept, ausschließlich auf heimische Eigengewächse zu setzen, hat sich dabei einmal mehr bestens bewährt, wobei auch das nötige Lokalkolorit nicht zu kurz kam. Musikalisch standen diesmal nicht zuletzt die 70-er Jahre mit Koryphäen wie Jürgen Marcus, Michael Holm und sonstigen Vertretern aus der Requisitenkiste der ZDF-Hitparade im Mittelpunkt.

Mit gehörigem Biss auf die Schippe genommen wurde in den mit einer Rakete honorierten "Krätzjes" von Marlies Rösgen Marianne Neunzig und Annette Elendt das politische Zeitgeschehen zwischen Hudson River und Gillbach: Der Stromausfall in New York im Sommer war ebenso ein Thema wie die örtlichen Erscheinungsformen des politischen Lebens.

Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen - wahrscheinlich Informanten aus dem nicht-öffentlichen Teil der jeweiligen Sitzungen - wurde den "Krätzjes"-Sängerinnen die Exklusiv-Nachricht zuteil, dass die ohnehin schon schwärmerische Verehrung, die Bürgermeister Albert Glöckner im Gemeinderat entgegen gebracht werde, inzwischen sogar religiöse Formen angenommen haben soll.

Viel Beifall gab es auch für das Bauchredner-Duo Willi und Klaus, wobei Rita Tietze in ihrer mittlerweile 18. Session ihrem gewohnt lockeren Mundwerk keine Zügel auferlegte - und ihre Tochter Diana ihr in nichts nachstand. S.M.