Rommerskirchen Pfarrer feiert Eisernes Priesterjubiläum

Rommerskirchen · Heute vor genau 65 Jahren wurde Hans Günter Schönen von Josef Kardinal Frings im Kölner Dom zum Priester geweiht. Immer noch zelebriert der Jubilar regelmäßig in der Oekovener Kirchengemeinde St. Brictius die Heilige Messe.

 Hans Günter Schönen ist seit sechseinhalb Jahrzehnten Priester. Der Kirchengemeinde St. Brictius ist der mittlerweile 89 Jahre alte Geistliche bis heute treu geblieben.

Hans Günter Schönen ist seit sechseinhalb Jahrzehnten Priester. Der Kirchengemeinde St. Brictius ist der mittlerweile 89 Jahre alte Geistliche bis heute treu geblieben.

Foto: Lothar Berns

Hans Günter Schönen nimmt in seinem Arbeitszimmer im Pfarrhaus von St. Brictius Platz. Der Raum ist an den Wänden bis unter die Decke gefüllt mit Büchern. Und auch auf den beiden Schreibtischen liegen zahllose Unterlagen, Dokumente und mehr Bücher. Darunter auch einige, die Schönen selbst verfasst hat. Er ist ausgewiesener Fachmann für Briefmarken mit christlichen Motiven mit einer umfangreichen Sammlung und Spezialist für Leben und Nachruhm des Heiligen Brictius. Genau heute vor 65 Jahren wurde Hans Günter Schönen von Josef Kardinal Frings im Kölner Dom zum Priester geweiht.

"Kein Priester fällt einfach vom Himmel", sagt Schönen und meint damit, dass lange vor dem Entschluss zum Dienst in der Kirche prägende Ereignisse und Personen den Weg zum Priesteramt bereiten. Bei ihm war das in seiner Jugend der örtliche Kaplan. Schönen, in Köln geboren, wuchs in der Gemeinde von St. Aposteln am Neumarkt auf. Der dortige Kaplan Johannes Krings war "ein außerordentlich fähiger Mann", erinnert sich Schönen. Krings habe Ende der 1930er Jahre noch Gruppenstunden mit der katholischen Jugend gehalten, obwohl dies in der Nazi-Zeit streng verboten war. "Wiederholt hat ihn die Gestapo vernommen", so Schönen.

"Mein Vater Josef war praktischer Arzt in Köln", erzählt der heute 89-Jährige weiter, der zunächst auch Mediziner werden wollte. Doch 1943 wurde die Familie ausgebombt, die Praxis völlig zerstört. Für Schönen war der Arztberuf damit erledigt, er grübelte über seine Zukunft nach, betete auch viel um Erleuchtung. Und als ihn der Kaplan eines Tages fragte: "Welchen Beruf willst Du mal ergreifen?", antwortete der junge Hans Günter nur: "Ihren!" Also trat er 1946 mit 18 in die Priesterausbildung am Albertinum in Bonn ein, studierte in München und in Bensberg. Dort beeindruckte ihn vor allem der Liturgie-Professor, Prälat Theodor Schnitzler: "Der hatte eine wunderbare Art, uns die Liturgie nahezubringen und die Zusammenhänge zu erklären", sagt Schönen. Nach der Weihe zum Priester am 25. Juli 1952 folgten zunächst Vertretungen, in Hürth-Hermülheim und in Gummersbach. Seine erste richtige Kaplanstelle trat er in Remscheid an. Nach drei Jahren musste er jedoch aufgrund einer Knieentzündung längere Zeit beurlaubt werden. Die Behandlung mit dem damals noch relativ neuen Antibiotikum Streptomycin verursachte bei ihm schließlich eine Innenohr-Schädigung und eine daraus folgende starke Schwerhörigkeit.

Schönen wurde zunächst als Subsidiar an seiner Heimatgemeinde St. Aposteln eingesetzt und wechselte dann zur Besoldungsstelle im Generalvikariat. Durch seine weitere Tätigkeit als Leiter von Küster-Lehrgängen lernte er den Evinghovener Pfarrer Laurenz Lang kennen, der ihm von einer freien Pfarrstelle in der Nachbargemeinde Oekoven erzählte. 1963 trat Schönen dort seinen Dienst an und blieb der Pfarrei auch nach seiner frühzeitigen Versetzung in den Ruhestand 1984 treu. Noch heute zelebriert er in St. Brictius jedes Wochenende die Heiligen Messen.

(NGZ)
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