Rommerskirchen Parkplatznot am Bahnhof bald beendet

Dormagen · Eckum Friedhelm Richter war vom Fortschritt der knapp drei Wochen andauernden Bauarbeiten am Bahnhof sehr angetan: "Es wird schneller gearbeitet, als wir am Anfang gedacht haben", sagte der Chef des Kölner Planungsbüro Vössing gestern beim offiziellen Spatenstich für das millionenschwere Großprojekt.

"Die Parkplätze werden mit Schmackes angegangen. Damit haben wir ein Problem weniger", zeigte sich Bürgermeister Albert Glöckner erleichtert. Ein mögliches Parkplatzchaos war im Vorfeld eine der größten Sorgen der Verantwortlichen. Alternative Parkplätze an der Straße Hermeshoven und die abschnittweise erfolgende Realisierung der neuen Stellplätze haben die Lage indes offensichtlich von vornherein entschärft.

Der Bürgermeister erinnerte daran, dass der eigentliche Arbeitsbeginn für das Projekt bereits im Jahr 2001 lag. Damals gab es eine auch von Bürgern rege besuchte, einwöchige Planwerkstatt mit Architekten und Städteplanern, an der auch Friedhelm Richter federführend mitwirkte. Auch wenn sich die ambitionierten Vorstellungen von 2001 nicht komplett verwirklichen ließen, sieht Richter wichtige Kernelemente gewahrt: Dies gilt für die Busanbindung bis vor den Bahnhof ebenso wie für die direkte Anbindung der Fußgänger, aber auch für die Barrierefreiheit. Dass es dann noch 13 Jahre bis zum tatsächlichen Beginn bedurfte, ist eine Geschichte, deren wichtigste Etappen Bürgermeister Albert Glöckner Revue passieren ließ. Um den auf Bahngelände befindlichen Schrottplatz zu entfernen, bedurfte es eines langen Rechtsstreits. Der endete damit, dass die Gemeinde den Schrotthändler als Pächter "beerbte" und 2008 zumindest provisorisch mehr Parkplätze für den Bahnhof anlegen konnte.

Der Durchbruch für die Realisierung des Projekts war der Kauf von 22 000 Quadratmetern Bahnhofsfläche. Seit 2011 ist die Gemeinde Eigentümerin und kaufte weitere Nachbarflächen, womit die rechtlichen Grundlagen für den Umbau gelegt wurden. Heftige Debatten gab es um die Abbiegespur für Busse, ebenso um eine inmitten des Parkplatzes bereit zu haltende Gleisanlage für Schwersttransporte. Dort werden im Bedarfsfall 400 Tonnen schwere Transformatoren angefahren, die in den örtlichen Umspannwerken benötigt werden. Dass dort etwas angeliefert wurde, "habe ich in 40 Jahren noch nicht erlebt", so Albert Glöckner. Dennoch musste die Gemeinde vor der "nationalen Versorgungssicherheit" kapitulieren. Auch die Mehrfachnutzung der Gleisstrecke im Parkplatzbereich war umstritten. Gleiches gilt für die Fahrradanlage.

Von einem Planungsbüro trennte sich die Gemeinde. Andernorts gefundene Lösungen wurden auf Rommerskirchener Verhältnisse angepasst, wofür sich der Bürgermeister bei seinen Mitarbeiterinnen Sibylle Müller-De Calvo und Andrea Seidel bedankte. Landrat Hans-Jürgen Petrauschke war erfreut, dass über ein Projekt "nicht nur gesprochen wird, sondern dass es in die Realisierung geht". Fertig werden muss der Umbau bis spätestens 31. Dezember 2015.

(S.M.)
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