Rommerskirchen Nur am Montag hat der Pfarrer frei

Rommerskirchen · Beim Priesterrat des Erzbistums Köln ist auch Monsignore Franz Josef Freericks dabei. Einer von vielen Terminen. Für die NGZ öffnet der Dechant des Dekanats Dormagen/Grevenbroich seinen Kalender für diese Woche.

Für Geistliche aller christlichen Konfessionen ist Sonntag der Hauptarbeitstag der Woche. Das gilt natürlich auch für Monsignore Franz Josef Freericks: Drei Messen hat er am Wochenende in Vanikum, Nettesheim und Evinghoven zelebriert, die Buchausstellung in Nettesheim kam neben einem Taufgespräch, Hausbesuchen und der Arbeit am Pfarrblatt hinzu.

Freericks' wichtigster Termin in dieser Woche wird ihn nach Bensberg führen, wo von Dienstag bis Donnerstag der Priesterrat des Erzbistums Köln tagt. Dort geht es zunächst um den Nationalen Eucharistischen Kongress der im Mai 2013 in Köln stattfinden wird. Erzbischof Joachim Kardinal Meisner wird hierzu theologische Grundüberlegungen anstellen und "wohl auch von der Bischofssynode in Rom berichten", vermutet Freericks. Zudem wird "das diskutiert, was akut ist", sagt der Dechant des Dekanats Dormagen/Grevenbroich.

Neben Neuerungen beim Verfahren des Kirchenaustritts geht es dabei auch um die Zusammenlegung von Gemeinden. Für Rommerskirchen schließt Freericks (65) dies kategorisch aus: "Ich werde alles tun, die Selbständigkeit der Pfarreien zu erhalten, weil darin eine Menge Potenzial steckt." Zwar wisse er, "dass es eine Menge Kollegen gibt, die das anders sehen". In Städten möge dies eine zuweilen unvermeidliche Lösung sein, "aber auf dem Land ist das anders", ist Freericks überzeugt, der seit mehr als 20 Jahren Pfarrer in Rommerskirchen ist.

Dabei ist er sich bewusst, "dass ich bestimmte Dinge nur machen kann, weil mich meine Mitarbeiter, Pfarrer Norbert Müller und die Gemeindereferentinnen Margret Keusgen und Katharina Hamacher, unterstützen. Worauf er sich besonders freut, ist der Meinungsaustausch mit seinen Kollegen. Dabei kommt abends erfahrungsgemäß der gesellige Teil nicht zu kurz, wenn die Geistlichen sich auch schon mal dem Kartenspiel widmen. Woran der Kardinal übrigens nicht (mehr) teilnimmt. "Er kann nicht verlieren, das sagt er auch selbst", verrät Freericks.

Er wird drei Tage lang vor Ort bleiben: "Ich beobachte mit Schrecken, dass einige Kollegen abends wieder in ihre Pfarreien fahren." Er selbst hält dies für eine verschenkte Gelegenheit, weil am Rande oder nach den Sitzungen "wirkliche Begegnung möglich ist". Am Donnerstag kehrt Freericks zurück und bereitet die Predigten fürs Wochenende vor.

Kommenden Samstag steht ihm eine weitere wichtige Aufgabe bevor: Der Ehrensenator der Ansteler Burgritter wird zum Karnevalsauftakt deren neues Dreigestirn proklamieren. Bleibt die Frage, wann für Pfarrer frei haben: Freericks nutzt zum Ausspannen den Montag, wobei er das tägliche Stundengebet nicht vernachlässigt: "Die Leute sollen ruhig wissen, dass der Pastor auch mal betet."

(NGZ)
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