Rommerskirchen Norma will aufs Rewe-Gelände

Rommerskirchen · Auf dem schon lange leerstehenden Rewe-Gelände will sich der Discounter Norma ansiedeln. Heute entscheidet der Rat über das nötige Einvernehmen. Das gibt es nur unter Vorbehalt.

 Die neue Verkaufsfläche soll 800 Quadratmeter betragen – wie bei Netto in Eckum

Die neue Verkaufsfläche soll 800 Quadratmeter betragen – wie bei Netto in Eckum

Foto: NGZ

Etliche Jahre lang war das frühere Rewe-Grundstück an der Venloer Straße verwaist. Zunächst zog der Lebensmittelmarkt ins Center am Park, später fand der zunächst noch an der Venloer Straße verbliebene Getränkemarkt einen neuen Standort im Mariannenpark. Was mit dem bisherigen Gelände geschehen soll, war offen.

Seit kurzem liegt dem Rhein-Kreis Neuss und dem Rommerskirchener Rathaus die Bauvoranfrage eines Investors vor, der dort einen Norma-Markt errichten möchte. Die Verkaufsfläche soll 800 Quadratmeter betragen und damit ebenso groß sein wie die im geplanten neuen Netto-Markt in Eckum. Dessen Verlegung und Vergrößerung um das Doppelte hatte die Gemeinde im Sommer nachhaltig begrüßt: Bürgermeister Albert Glöckner warb nachhaltig für einen weiteren Markt in Eckum.

Demgegenüber erscheint die Begeisterung über die Ansiedlung eines Norma-Markts weniger ausgeprägt: Dem heute tagenden Gemeinderat empfiehlt die Verwaltung, das Einvernehmen zu dem Projekt zu erteilen. Zugleich steht dieses jedoch ausdrücklich unter dem Vorbehalt, dass hiervon "keine schädlichen Auswirkungen auf die Entwicklung anderer zentraler Versorgungsbereiche ausgehen."

Als solche gelten das Center am Park, der Mariannenpark, aber auch der Bereich der Eckumer Bahnstraße. Wirtschaftsförderer Elmar Gasten verweist auf die nötige Analyse der Auswirkungen, die ein weiterer Markt in Rommerskirchen hätte: "Wie das Ergebnis ausfällt, kann ich nicht voraussehen." Eine gewisse Skepsis lässt auch die Industrie- und Handelskammer durchblicken.

Angesichts der Tatsache, dass es in Rommerskirchen bereits jetzt – je nach Zählweise – bis zu acht Märkte und Discounter gibt, in denen Lebensmittel gekauft werden können, meint die IHK, "dass der Bedarf an einem nahversorgungsrelevanten Sortiment weit über dem Durchschnitt gedeckt ist." Die Kammer mag nicht ausschließen, dass dabei der eine oder andere Markt den Kürzeren ziehen wird.

Der Gemeinde empfiehlt die Handelskammer daher, ein Einzelhandelskonzept zu erstellen. Für das laufende Verfahren der Norma-Ansiedlung wäre hierfür die Zeit allerdings zu knapp. Deshalb will die Kommune ihr Einvernehmen unter den genannten Vorbehalt stellen.

Inwieweit ein Norma-Markt schädliche Auswirkungen auf andere zentrale Versorgungsbereiche haben könnte, hängt davon ab, wie diese voneinander abgegrenzt werden. Ergäbe die Analyse, dass der Markt innerhalb der bestehenden Versorgungsbereiche läge, könnte per se keine Schädigung von ihm ausgehen.

(NGZ)
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