Rommerskirchen Neues Regenrückhaltebecken ist im Bau

Rommerskirchen · Bis Ende des Jahres will der Erftverband das Projekt bei Sinsteden abschließen. Danach soll das "Uraltbecken", das "Am Meisenfußfall" liegt, stillgelegt werden. Die Neubaumaßnahme wird voraussichtlich rund 2,75 Millionen Euro kosten.

Nachdem der Erftverband im Herbst und Winter die Kanalanschlüsse entlang der Venloer Straße saniert hat, geht es seit vergangener Woche um ein neues Regenrückhaltebecken (RRB) im Bereich der Sinstedener Schulstraße. Damit sind die Tage des bisherigen RRB "Am Meisenfußfall" gezählt, das dem Erftverband zufolge nicht mehr dem Stand der Technik entspricht und nach Abschluss der jetzigen Arbeiten stillgelegt werden soll. Wie Tiefbauamtsleiter Rudolf Reimert sagt, handelt es sich bei dem Bauwerk "um eines der ältesten Rückhaltebecken der Gemeinde", das noch aus den Anfangsjahren des Rommerskirchener Kanalnetzes aus den 1970-er Jahren stamme.

Die Planungen für das neue RRB laufen nach Auskunft von René Düppen vom Erftverband bereits seit 2015. Dass sie erst jetzt umgesetzt werden, liege daran, dass der Erftverband das dem derzeitigen Bau des zweiten Teilstücks der Umgehungsstraße B 59n vorangehende Umlegungsverfahren abwarten wollte, mit dem die Eigentumsverhältnisse neu geregelt worden sind.

Das neue Rückhaltebecken wird etwa 250 Meter nordwestlich der Ortslage Sinsteden auf freiem Feld liegen und als Erdbecken gebaut. Es speichert bei starken Niederschlägen rund 4000 Kubikmeter Mischwasser und entlastet so die Ortskanalisation. Die Arbeiten dauern laut Erftverbandssprecherin Luise Bollig voraussichtlich bis Ende 2018 und werden rund 2,75 Millionen Euro kosten. Die Pumpstation am Standort des alten Regenrückhaltebeckens wird zurückgebaut. Das Wasser wird künftig über einen neuen, 90 Zentimeter breiten und rund 400 Meter langen Freispiegelkanal zum neuen Rückhaltebecken fließen, der dabei die geplante Trasse der Ortsumgehung B 59n unterquert.

Um das zwischengespeicherte Wasser aus dem neuen Rückhaltebecken zur Kläranlage Anstel zu transportieren, baut der Erftverband dort eine neue Pumpstation. Über zwei ebenfalls neu zu bauende, rund 590 Meter lange Druckleitungen, eine Trockenwetterleitung mit einem Durchmesser von 10 Zentimetern sowie eine 15 Zentimeter durchmessende Regenwetterleitung wird das neue Becken wieder mit der bestehenden Kanalisation südöstlich des Meisenhofs verbunden.

Ein weiteres großes Projekt des Erftverbands wird 2018 aller Voraussicht nach die Kanalisierung des Neubaugebiets am Evinghovener Kiefernweg sein. Danach geht es zunächst mit Kanalsanierungen weiter, wie René Düppen deutlich macht. Ende 2018 soll mit der Erneuerung des Kanals in Hoeningen, Ramrath und Villau begonnen werden. 2019 steht die Kanalsanierung in Widdeshoven und Evinghoven auf der Verbands-Agenda, während 2020 der Kanal in Rommerskirchen- Mitte in Angriff genommen werden soll. "Die drei Kanalsanierungsmaßnahmen werden im Vorfeld mittels Kamera befahren, der Zustand des Kanals wird festgestellt und anhand des Schadensbildes werden die Sanierungsmaßnahmen geplant und umgesetzt", beschreibt er das vorbereitende Verfahren.

(NGZ)
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