Rommerskirchen Neues Glanzstück der Gillbachbühne

Rommerskirchen · Mit der Politkomödie "Außer Kontrolle" aus der Feder von " Ray Cooney eroberte der Theaterverein wieder die Herzen..

 Ein Schäferstündchen mit Folgen: Die Gillbachbühne bot vor ausverkauftem Haus an der Widdeshovener Straße fast zweieinhalb überaus unterhaltsame Stunden.

Ein Schäferstündchen mit Folgen: Die Gillbachbühne bot vor ausverkauftem Haus an der Widdeshovener Straße fast zweieinhalb überaus unterhaltsame Stunden.

Foto: Hammer, Linda

Die Ausgangslage der Komödie "Außer Kontrolle" (Out of Order) von Ray Cooney verspricht bereits einiges: Staatssekretär Richard Willshrey (Herbert Schroers) arrangiert im Berliner Adlon-Hotel ein Schäferstündchen mit Jennifer Weller (Alexandra Korschefsky), der Sekretärin des Oppositionschefs, und plötzlich "klemmt" eine Leiche (Kim Weingarten) im Fenster. Knapp zweieinhalb Stunden lang konnten die Zuschauer der Gillbachbühne im ausverkauften "Theatersaal" an der Widdeshovener Straße gebannt verfolgen, was dem zunehmend überforderten Richard alles einfällt, um einen Skandal zu vermeiden.

 Ein Schäferstündchen mit Folgen: Die Gillbachbühne bot vor ausverkauftem Haus an der Widdeshovener Straße fast zweieinhalb überaus unterhaltsame Stunden.

Ein Schäferstündchen mit Folgen: Die Gillbachbühne bot vor ausverkauftem Haus an der Widdeshovener Straße fast zweieinhalb überaus unterhaltsame Stunden.

Foto: Linda Hammer

Buchstäblich bis zur letzten Minute hatte Regisseur Helmut Schmitz das Ensemble diesmal bei den Proben getriezt, die nach Weihnachten noch einmal deutlich intensiviert wurden. Die Mühe hat sich gelohnt, wie der lang anhaltende Premierenapplaus zeigte. Auch dem mit Argusaugen dem Geschehen folgenden Regisseur hat es am Ende gefallen. "Heute haben sie es richtig gut rübergebracht", lautete Schmitz' Kommentar nach der ersten von fünf Aufführungen in der wieder stilecht umfunktionierten Turnhalle.

In der hatten nicht allein die Darsteller genug zu tun: Technik-Chef Albert Dzinbala tüftelte mit seiner Frau Ulla bis zur Generalprobe am sehenswerten Bühnenbild - gefragt war immerhin eine Luxussuite im Adlon. Turm in der Schlacht der Verwicklungen des Stücks ist Willshreys Referent Erwin Baumann (Dominik Halycz). Im Alleingang nimmt er es mit dem nur vermeintlich zappelig-hysterischen Hoteldirektor (Jochen Steinbis) und dem stets am Rande zur offenen Unverschämtheit wandelnden Kellner (Bernd Bausen) ebenso auf wie mit Ronnie Weller (Hansi Engels), dem eifersüchtigen Mann der Sekretärin. Nicht zu vergessen Richards schwer sächselnde Ehefrau (Ingrid Schmitz), die es mit den ehelichen Pflichten ebenso wenig genau nimmt wie ihr Mann. Für seine Mühen wird der findige Referent am Ende durch die Gunst von Krankenschwester Hildegard (Christa Korschefsky) entschädigt.

Das "eigentliche" Finale des Stücks hat mit seiner überaus überraschenden Wendung nicht allein die UWG-Fraktionsvorsitzende Ulrike Sprenger erstaunt, die schon seit vielen Jahren Fan der Gillbachbühne ist. Bürgermeister Martin Mertens, selbst mal Mitarbeiter des damaligen Verkehrsministers Kurt Bodewig, sah in dem Stück eine "pointierte Zuspitzung". Unabhängig vom Hauptstrang der Handlung hat der mit der Hauptstadt vertraute Bürgermeister "den einen oder anderen wahren Punkt" in dem Stück ausgemacht - wenngleich Politiker für Schäferstündchen aller Wahrscheinlichkeit nach nicht das Adlon nutzen würden. Kulturdezernent Elmar Gasten, gleichfalls Stammkunde bei der Gillbachbühne, zeigte sich beeindruckt von der "wieder einmal hervorragenden schauspielerischen Leistung. Es war ein vergnüglicher Abend, wie er der langjährigen Tradition der Gillbachbühne entspricht."

Womit Gasten allen Zuschauern aus der Seele gesprochen haben dürfte.

(S.M.)
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