Rommerskirchen Neuer Streit um Fliederweg

Rommerskirchen · Nettesheim Es war ruhig geworden am Fliederweg - fast fünf Jahre lang. Jetzt meldet sich die Interessengemeinschaft Fliederweg wieder zu Wort. Der Grund: die Diskussion um die Umgehung der Bundesstraße 477.

Nettesheim Es war ruhig geworden am Fliederweg - fast fünf Jahre lang. Jetzt meldet sich die Interessengemeinschaft Fliederweg wieder zu Wort. Der Grund: die Diskussion um die Umgehung der Bundesstraße 477.

Sollte eine Westumgehung gebaut werden, befürchten die rund 50 Mitglieder der Initiative, dass der Ausbau der Straße mit einer Anbindung an die B 477 wieder aktuell wird. Deshalb sind sie aktiv geworden und haben sich erneut nicht nur mit der Gemeinde, sondern auch mit den Ratsmitgliedern in Verbindung gesetzt.

"Wir wollen, dass der Ratsbeschluss des Jahres 2001 zurück genommen wird", sagt Walter Giesen, Sprecher der Initiative. Es liege bislang weder ein Förderantrag für das Projekt vor noch ein Genehmigungsantrag bei der Bezirksregierung.

Der Landschaftsbeirat habe dem Projekt aus naturschutzrechtlichen Gründen eine klare Absage erteilt. "Es gibt keinen Grund mehr, an diesem Vorhaben weiter festzuhalten", meint auch die stellvertretende Vorsitzende der Interessengemeinschaft, Jutta Preuß.

Die Akten sollten jetzt endgültig zugeklappt werden. Das wolle die Gemeinde jedoch ganz offensichtlich nicht - und die IG vermutet, dass die Planungen rund um die Umgehungsstraße etwas mit dieser Haltung zu tun haben könnten.

Außerdem gehen die "Fliederweger" davon aus, dass die Gemeinde weiterhin im Hinterkopf hat, Baugebiete am Bahndamm und am Lommertzweg zu erschließen. "Wir fordern deshalb, dass sich die Politiker endlich von diesem Vorhaben distanzieren", sagt Giesen.

Das Bauleitplanverfahren zum Bau einer Verbindungsstraße zwischen der Landstraße und der Frixheimer Straße ruhe, hat Baudezernent Hans-Josef Schneider der Interessengemeinschaft schriftlich erklärt.

Allerdings habe die Gemeinde keinen Grund, ein mit dem Land geplantes Gemeinschaftsprojekt zu beenden. Zurzeit fehle zwar das Geld, die finanzielle Situation des Landes könne sich jedoch auch wieder bessern.

"Angesichts der Investitionen der Gemeinde in das Vorhaben von mehreren hunderttausend Euro in der Amtszeit des letzten Gemeindedirektors in den neunziger Jahren, ist ein sorgsamer Umgang mit dem Vorhaben besonders geboten", betont Schneider.

Gemeindesprecher Dr. Elmar Gasten bringt die Position der Gemeinde auf die kurze Formel: "Es ruht, aber wir haben es weiter im Blick." Es dürfe schließlich nicht vergessen werden, dass die Anlieger der kleineren Straßen in dem Gebiet eine ganz andere Position hätten als die Interessengemeinschaft.

Das bestätigt Karl Kolpin. Er wohnt an der Johann-Päffgen-Straße und hat sich über ein Flugblatt geärgert, das die Interessengemeinschaft Fliederweg in der vergangenen Woche verteilt hat. "Viele Bürger von Nettesheim und Butzheim befürworten den Ausbau des Fliederwegs", sagt er.

Diese Anwohner seien zu keinem Zeitpunkt nach ihrer Meinung zu diesem Projekt gefragt worden. "Der Ausbau des Fliederwegs wäre eine Verkehrsentlastung der Johann-Päffgen-Straße in Butzheim und der Dorfstraße in Frixheim - und zwar in erheblichem Maße", sagt Kolpin. "Wir hoffen auf einen baldigen Baubeginn."

(NGZ)
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