Rommerskirchen Neuer Geschichtskreis für "Nettebutz"

Rommerskirchen · Die Gruppe, die zurzeit knapp 20 Interessierte umfasst, möchte Lokalhistorie aus den Orten Nettesheim und Butzheim für die Nachwelt festhalten. Bislang sind schon vier Themengebiete zur detaillierteren Bearbeitung festgelegt worden.

Es ist ein munteres neues Grüppchen, das sich da zusammengefunden hat. Einmal im Monat, an jedem ersten Donnerstag, treffen sich zurzeit zwischen 16 und 18 Personen ab 19 Uhr in der Gillbach-Schänke an der Sebastianusstraße in Nettesheim, um sich der Vergangenheit ihres Ortes und der des Nachbardorfes Butzheim zu widmen.

Viele ältere Menschen können sich noch gut an frühere Zeiten erinnern, an damalige Gebräuche, an Lebensumstände, an Begriffe "op platt", die heute kaum noch jemand versteht, geschweige denn spricht. Peter Emunds gehört zu den Menschen, die in ihrem Leben viel erlebt und zu erzählen haben. Emunds war von 1969 bis zur Gebietsreform 1974 Bürgermeister des Doppelortes Nettesheim/Butzheim, von 1975 bis 1989 Ortsvorsteher, von 1989 bis 1991 Bürgermeister und danach bis 1999 schließlich Gemeindedirektor. Er kennt seine Heimat wie seine Westentasche, was er einem größeren Interessentenkreis zuletzt im November 2015 bei einem von ihm geführten Rundgang durch die Orte unter Beweis stellte, an dem mehr als 60 Personen teilnahmen.

"Es wäre schade, wenn all dieses Wissen irgendwann verloren ginge", findet Walter Giesen. Er gehört mit Emunds, Theo Huppertz, Liesel Giesen sowie Kathi und Heinz Schmitz zu dem Geschichtskreis, der sich im Nachgang der Dorfführung gegründet hat. Der Zirkel nennt sich "Heimat + Historie NE-BU 962". Die beiden Buchstabenpaare stehen für "NEttesheim" und "BUtzheim", die Zahl für die erste urkundliche Erwähnung Butzheims in einem Dokument vom 25. Dezember des Jahres 962. Und die Unterzeile "Lebendige Geschichte von Nettesheim und Butzheim" soll die Intention des Kreises ausdrücken, nicht nur Fakten zu sammeln, sondern auch persönliche Erlebnisse für die Nachwelt zu erhalten.

Ein Verein wolle man ganz bewusst nicht sein und auch nicht werden, betont Giesen. Es solle sich bei dem Kreis vielmehr um eine Art Stammtisch handeln, der weiteren Interessierten offen steht und keine Verpflichtungen oder starre Organisationsstrukturen mit sich bringt. Auch wolle man sich keinesfalls als Konkurrenz zum bestehenden Rommerskirchener Geschichtskreis verstehen, sondern allenfalls als weiteres Angebot.

Vier Themengebiete hat sich der neue Stammtisch bereits zur Bearbeitung ausgesucht. Dazu gehört die Einrichtung und Dokumentation eines historischen Wanderpfades durch Nettesheim und Butzheim mit über 40 Stationen. Angedacht ist, den Pfad in Form einer Broschüre nachwanderbar zu machen. Ein weiteres Heftchen soll sich mit dem sieben Wegekreuze umfassenden Kreuzweg des Doppelortes befassen, der zur 1025-Jahr-Feier vor knapp 30 Jahren umfangreich restauriert wurde. Eine dritte Gruppe will sich mit alten Familiennamen und deren Herkunft auseinandersetzen. Und schließlich soll noch in diesem Jahr eine Veranstaltung im Nachgang zur 1025-Jahr-Feier stattfinden, bei der auch der damals von Hans Nolden gedrehte Film gezeigt werden soll.

(NGZ)
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