Bahndamm für Radler und Spaziergänger herrichten Neue Pluspunkte für die Fahrradfreundlichkeit

Bahndamm für Radler und Spaziergänger herrichten · Der strategische Bahndamm, der sich in Rommerskirchen vom Eckumer Berg bis zur nördlichen Gemeindegrenze erstreckt, soll stärker als bisher für Fußgänger und Radfahrer nutzbar sein. Dies forderte kürzlich im Gemeinderat Jupp Kirberg, der Fahrradbeauftragte der Gemeinde.

Nachdem der Bündnisgrüne inzwischen den Eindruck gewonnen hat, dass "das Ganze in der Kreisverwaltung einzuschlafen scheint", präsentierte er dem Rat kürzlich einige Anregungen, die aus seiner Sicht geeignet sind, dem von ihm angestrebten Ziel näher zu kommen: Eine weitergehende Sanierung des Waldwegs schlug Kirberg ebenso vor, wie die Einrichtung von Zugängen an mehreren Stellen des Bahndamms.

Zudem solle die Gemeinde "wenigstens eine Miminalbeschilderung erbitten, die den Euroga-Kunstweg und seinen Verlauf erkennbar" mache, so Kirberg. Gleichzeitig sprach er sich dafür aus, "die Aufnahme des Waldwegs in das Radwegenetz zu erwirken." Die Gemeinde Rommerskirchen solle sich nach Auffassung von Jupp Kirberg "die Chance nicht nehmen lassen, den Waldweg zu optimieren."

Von Bedeutung sei die "Freizeitachse" sowohl für den Kreis als auch für die Gemeinde nicht zuletzt unter dem Aspekt der Gewinnung von "Pluspunkten" für die angestrebte Einstufung als "fahrradfreundliche Kommune". Allzu groß war die Begeisterung bei Kirbergs Ratskollegen indes nicht.

Während der CDU-Fraktionsvorsitzende Heinz-Werner Vetten sich dafür aussprach, den Antrag des grünen Ratsvertreters an den Kreis weiter zu leiten, qualifizierten sein Stellvertreter Gerald Schneider und Elmar Deckert (Freie Bürger) Kirbergs Initiative kurzerhand als "unseriös" ab: Wie Deckert mitteilte, sei eine derartige Initiative kurz zuvor bereits auf Kreisebene aus finanziellen Gründen abgelehnt worden.

Johann Offergeld (UWG) machte indes geltend, dass alle Zuwegungen zum Bahndamm Sache der Gemeinde seien. Der Rat beschloss letztlich doch, "die erarbeiteten Vorschläge dem Kreis Neuss zur Abarbeitung vorzulegen." Gleichwohl verzichteten die Rommerskirchener Lokalpolitiker auf die zuvor von Kirberg und der Verwaltung befürwortete Einsetzung einer "Arbeitsgruppe Bahndamm", die das Gelände hätte in Augenschein nehmen, die einzelnen Schwachstellen lokalisieren und in einem dem Kreis vorzulegenden Katalog zusammenfassen sollen.

Auch wenn Heinz-Werner Vetten darauf beharrte, dass es sich um eine "Kreisgeschichte" handele, dürfte das Thema nach Lage der Dinge jedoch noch einmal in der nächsten Sitzung des Planungsausschusses zur Sprache kommen, der voraussichtlich im Mai tagen wird.

Der strategische Bahndamm war im Rahmen der Euroga 2002 vom Rhein-Kreis Neuss als ein so genannter Kunstdamm eingerichtet worden. Nach einer Instandsetzung seiner Wege, vier davon auf Gemeindegebiet, wurden dort Skulpturen des Bildhauers Ulrich Rückriem aufgestellt.

Nach Auffassung von Jupp Kirberg ist der Bahndamm angesichts seines niedrigen Waldbestands sowie der großen, landwirtschaftlich genutzten Freiflächen für die Gemeinde "von enormem Wert." Der als Landschaftsschutzgebiet ausgewiesene Bahndamm - wohl nur eine Minderheit der Rommerskirchener kennt ihn aus eigener Anschauung - wird als Wald bewirtschaftet. Bis auf einen kleinen Teil ist er mit einem Waldweg versehen, der sowohl als Fuß- wie auch als Radweg genutzt werden kann. S.M.

(NGZ)
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