Natur in Rommerskirchen Neue Alleen nur an Wirtschaftswegen möglich

Rommerskirchen · Die UWG würde gerne ein NRW-Förderprogramm für Neuanpflanzungen nutzen. Die Voraussetzungen seien jedoch von den Gemeindestraßen nicht zu erfüllen, so dass keine einzige Allee angelegt werden könne, so die Verwaltung. Aber an Wirtschaftswegen können Bäume gepflanzt werden.

 Solche Kastanienalleen können in Rommerskirchen zurzeit nicht neu angelegt werden, da sie nicht den Förderrichtlinien entsprechen.

Solche Kastanienalleen können in Rommerskirchen zurzeit nicht neu angelegt werden, da sie nicht den Förderrichtlinien entsprechen.

Foto: Gemeinde

Den Juli 2016 werden viele Eckumer Baumfreunde wahrscheinlich in schmerzlicher Erinnerung behalten haben. Damals war an der einst so prachtvollen Kastanienallee die letzte Rosskastanie gefällt worden. Das tat etlichen Bürgern in der Seele weh. Kastanien werden wohl auch nicht mehr neu gepflanzt, weil sie anfällig für ein Bakterium sind, das ihnen den Garaus macht –  wie im vergangenen Jahrzehnt auch in Eckum. Dann sollen wenigstens Alleen mit anderen Bäumen die Gemeinde wieder zieren, findet die Rommerskirchener UWG. Sie hatte die Verwaltung an ein entsprechendes Förderprogramm des Landes erinnert und jetzt nach dem Stand der Dinge gefragt. Doch die Aussichten sind nicht rosig, wie die Verwaltung mitteilt. Derzeit könne an keiner einzigen Gemeindestraße eine förderberechtigte Allee angelegt werden, heißt es aus dem Rathaus.

Dafür müssten nämlich bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein, die in Rommerskirchen an den Gemeindestraßen zurzeit nicht gegeben sind. Immerhin: Die Verwaltung hat drei Wirtschaftswege identifiziert, an denen eine größere Anzahl von Bäumen gesetzt werden könnte. Dabei handelt es sich um die Verlängerung „Kleine Bruchstraße“, wo Platz für etwa 45 Bäume wäre, um die Verlängerung „Zur Mühle“ (rund 20 Bäume) sowie die Verlängerung „Gartenstraße (ungefähr 25 Bäume).

„Baumalleen sind nur dann förderfähig, wenn die geplante Allee eine Mindestlänge von 300 Metern aufweist“, antwortet Bürgermeister Martin Mertens auf die Anfrage der UWG. „Anbaufreie Gemeindestraßen in der geforderten Länge stehen nicht zur Verfügung.“

Wirtschaftswege gibt es zwar einige, die lang genug wären. Doch Mertens erläutert: „Grundsätzlich sind gewisse Abstände zum Wegesrand sowie den angrenzenden Grundstücken einzuhalten.“ Und da wird es wieder schwierig. Denn normalerweise stehen die benötigten Flächen an den Wirtschaftswegen nicht für eine Allee zur Verfügung, weil sie anderweitig benötigt und genutzt werden, zum Beispiel von Landwirten. Die drei oben genannten Wirtschaftswege, die für die Anlage einer Allee in Frage kämen, weisen an einigen Stellen eine Überbreite auf.

Die frühere nordrhein-westfälische Landesregierung hatte schon im Jahr 2006 ein Alleenförderungsprogramm aufgelegt, um den Bestand der baumbestandenen Straßen im Land wieder zu erhöhen. Denn in der Vergangenheit waren viele den Belangen des Straßenverkehrs geopfert worden. Das Kastanienbakterium hatte die Situation zusätzlich verschärft. Im Rahmen des Förderprogramms seien in vielen NRW-Städten und -Gemeinden neue Alleen entstanden  vor allem mit Linden, Eichen, Ahornbäumen und Eschen. Doch mancherorts wurden auch verschiedene Obstbaumarten, Birken und Speierlinge gepflanzt.

Grundsätzlich müssen die geförderten Bäume standortgerecht und heimisch sein. Das Land fördert im Rahmen der verfügbaren Mittel 80 Prozent der Gesamtkosten bis zu einem Höchstsatz von 750 Euro pro Baum.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort