Rommerskirchen Netto-Markt braucht Lärmschutz

Rommerskirchen · Die Bauvoranfrage für den neuen Netto-Markt hat der Kreis positiv beantwortet. Die Bauaufsicht fordert eine Linksabbiegespur auf der Bahnstraße und empfiehlt eine Verlegung der geplanten Anlieferzone.

 Die Genossenschaft muss an ihren neuen Standort in der Nähe des Nettesheimer Wegs umziehen, ehe der neue Markt gebaut werden kann.

Die Genossenschaft muss an ihren neuen Standort in der Nähe des Nettesheimer Wegs umziehen, ehe der neue Markt gebaut werden kann.

Foto: Hans Jazyk

Die erste Hürde für die Umsiedlung und Vergrößerung des bislang an der Kreuzung der Bahnstraße und der Venloer Straße befindlichen Netto-Markts ist genommen. Wie Wirtschaftsförderer Elmar Gasten gestern Abend den Gemeinderat informierte, hat der Rhein-Kreis Neuss die im Sommer gestellte Bauvoranfrage des Lebensmittel-Discounters positiv beschieden.

Im Rahmen des Verfahrens mussten etliche Gutachten vorgelegt werden, die sich sowohl dem Schallschutz als auch mit den wirtschaftlichen Auswirkungen beschäftigten. Dies hat auch Eingang in den Bescheid des Kreises gefunden: Laut Elmar Gasten "sind die Ausführungen zum Immissionsschutz wesentlicher Bestandteil des Bescheids."

799 Quadratmeter Fläche

So fordert die Bauaufsicht eine Linksabbiegespur auf der Bahnstraße. Empfohlen wird, die Anlieferzone, die bislang entlang des Steinbrinks vorgesehen war, auf die andere Seite des Gebäudes zu verlegen. Auch von einer Schädigung des bestehenden Gewerbes geht der Kreis offensichtlich nicht aus. Maßgeblich ist hier der Vergleich der Verkaufsflächen: Macht diese bei einem neuen Markt 50 Prozent dessen aus, was es bei bestehenden Geschäften bereits gibt, geht die Rechtsprechung von einer Schädigung aus.

Verfügt das Center am Park (CaP) über Fläche von 3000 Metern, wird diese beim Netto-Markt von bisher 431 auf dann 799 Quadratmeter anwachsen. Der fast verdoppelte Markt soll auf dem bisherigen "Silo-Grundstück" der Buir-Bliesheimer Agrargenossenschaft an der Ecke von Bahnstraße und Steinbrink entstehen, wie im Sommer bekannt wurde. Bürgermeister Albert Glöckner und der Rat wollen damit die Nahversorgung für "Alt-Eckum" stärken. "All das, was eine urbane Kommune ausmacht, findet sich an der Bahnstraße", betont der Bürgermeister.

Bedenken und Sorgen

CaP-Geschäftsführer Fred Meurer lehnt das Projekt demgegenüber vehement ab, gleiches gilt für den Rheinischen Einzelhandels- und Dienstleistungsverband. Ein Anwohner hatte eine Klage gegen eine Baugenehmigung zumindest nicht ausgeschlossen, da er unzumutbare Belästigungen für seine Mieter und eine Wertminderung seines Hauses befürchtet.

Liegt eine Baugenehmigung vor, kann ein neuer Markt erst dann entstehen, wenn die Genossenschaft an ihren neuen Standort in der Nähe des Nettesheimer Wegs umgezogen ist und das Hochsilo auch tatsächlich abgerissen werden kann. Auf dem Bisherigen Netto-Gelände soll ein Geschäft für Kleidung und Haushaltszubehör entstehen.

(NGZ)
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