Nachbarschaftshilfe in Rommerskirchen Hilfsaktionen für leukämiekranken Jungen

Rommerskirchen · Der fünfjährige Jonathan hat Leukämie. Für ihn kam ein bereits fünfstelliger Spendenbetrag zusammen. Vereine und Privatleute haben das Geld in vielen Aktionen zusammengetragen.

 Auch die Bambinispieler aus Gustorf helfen mit.

Auch die Bambinispieler aus Gustorf helfen mit.

Foto: SG Rommerskirchen

Getreu dem Motto „In den Farben getrennt, in der Sache vereint“ sammeln Fußballkameraden sowie Privatleute aus Rommerskirchen und dem Rhein-Kreis Neuss weiterhin Spenden für den an Leukämie erkrankten Jonathan. „Wir sind überwältigt von der hohen Spendenbereitschaft“, sagt Karl-Heinz Wandke, Vorsitzender des Fußallvereins SG Rommerskirchen/ Gilbach. „Bislang konnten wir gemeinsam einen fünfstelligen Betrag erwirtschaften“. Von den Spendeneinnahmen werden die zusätzlichen Ausgaben für die Behandlungen des Jungen bezahlt und die Familie finanziell unterstützt.

Besonders sprachlos war die SG Rommerskirchen von der Aktion der „SpVg Gustof-Gindorf“. Der Verein hatte an seinem Heimspieltag Spenden gesammelt und am Ende des Tages einen Scheck von knapp 2300 Euro übergeben. Insbesondere die Aktion der Bambini-Mannschaft hat den Verein gerührt. Die kleinen Fußballer haben Jonathan ihr geliebtes Maskottchen vermacht. Weitere 1700 Euro hat der Verein „DJK Hoeningen“ überwiesen. Die Spenden hatten sie bei vergangenen Jugend- und Seniorenspielen eingenommen.

Für den Oktober hatte die SG Rommerskirchen eigentlich ein Benefiz-Fußballspiel mit ehemaligen FC-Spielern geplant. Jedoch musste das Spiel coronabedingt auf das Frühjahr verschoben werden. „In der Vergangenheit haben wir in fünf Rommerskirchener Geschäften ‚Gilbach Stones’ gegen Spenden angeboten“, erklärt Wandke. „Ungefähr zwanzig Frauen aus Rommerskirchen haben einen Monat lang, täglich Steine bemalt, wodurch insgesamt 4500 Euro eingenommen wurden“. Für die Zukunft hat der Verein geplant, Trikos namenhafter Bundesliga-Spieler zu versteigern.

Wandke berichtet, dass die Eltern des kleinen Jonathan zutiefst berührt von der Hilfsbereitschaft sind. Die Familie leide zum einen aus Angst um ihren Sohn und kämpfe zum anderen mit zusätzlichen Ausgaben. „Um für seinen kranken Sohn da zu sein, hat der Vater seinen Job reduziert“, erklärt Wandke. Deswegen dienen die Spenden zum Teil auch der finanziellen Unterstützung der Familie. Anfang November hatte Jonathan seine erste Chemotherapie überstanden, kurz vor Weihnachten wird die zweite folgen.

„Der Familie geht es den Umständen entsprechend und sie beten, dass der Fünfjährige Weihnachten zu Hause verbringen darf“, schildert Wandke. „Jonathan lebt für Fußball und steht auch mit seinen Freunden der Bambini-Mannschaft stets in Kontakt“. Um die Familie zu unterstützen, denken sich die Bürger spontan Aktionen aus. „Eine Frau aus Rommerskirchen bastelt Adventskränze selbst und hat sich dazu entschieden, ihre Einnahmen an die Familie zu spenden“, sagt Wandke. Ein Rommerskirchener Autor hat sein eigenes Buch veröffentlicht und einen Teil seines Gewinns gespendet. Geplant war eigentlich, eine Buchvorlesung stattfinden zu lassen und den Erlös zu spenden, doch die Pandemie durchkreuzte sein Vorhaben. Der Vereinsvorstand ist gerührt von der immensen Unterstützung: „Wir haben regionale sowie überregionale Spenden erhalten und möchten uns bei allen, die sich engagiert haben, herzlich bedanken“.

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