Rommerskirchen Mit 13 Jahren schon in der Bütt

Rommerskirchen · Ach, wenn ich doch schon 20 wär, klagte Ann-Christin Pelzer als jüngste Rednerin der katholischen Frauengemeinschaft in Anstel. Doch es gab auch Auftritte alt bewährter Akteure der Ansteler Jecken.

 Sandra Clemens und Friederike Winterberg gingen während der Sitzung der katholischen Frauengemeinschaft Anstel auf die Bühne und präsentierten den Loriot-Sketch "Feierabend".

Sandra Clemens und Friederike Winterberg gingen während der Sitzung der katholischen Frauengemeinschaft Anstel auf die Bühne und präsentierten den Loriot-Sketch "Feierabend".

Foto: Michael Reuter

Es müssen nicht immer die ganz großen Stars sein: Dies trifft auf den Bekanntheitsgrad und das Alter der Auftretenden in gleichem Maße zu. Eine Wurzel des Karnevals ist nach wie vor dessen handgestrickte Variante mit Kräften aus den eigenen Reihen. In Anstel gehen sogar Generationen einer Karnevalsfamilie auf die Bühne. Die 13-Jährige Ann-Christin Pelzer, Tochter der erfahrenen Rednerin Angelika Pelzer, wurde bei der ersten Sitzung der Katholischen Frauengemeinschaft Anstel gefeiert.

Einen gelungenen Einstand bei der Sitzung feierte das Orchester Markus Quodt: "Man merkt halt, dass es Profis sind", so Brigitte Beutner, die Vorsitzende der Karnevalistinnen. Alle anderen Kräfte, die während des vielstündigen Non-Stop-Programms auftraten, kommen aus den eigenen Reihen. Nicht ganz 300 Besucher feierten bis in die späte Nacht hinein mit. Nach dem Einzug des närrischen Elferrats unter dem Vorsitz von Britta König präsentierten sich zunächst die "Minidollys" mit einem Tanzauftritt, ehe Agathe Neunzig und Marlene Jordans dem Publikum einige Filetstücke des auch im vergangenen Jahr wieder in Unmengen angefallenen Dorfklatsches präsentierten. Wobei Agathe Neunzig sich auch selbst nicht aussparte: Ihre Schuhe etwa, mit denen sie bei wirklich schlechtem Wetter und überaus lehmigem Boden im Feld stecken geblieben war, dürften womöglich erst Archäologen späterer Zeiten wiederfinden. Marlies Huber und Brigitte Beutner luden dann als "Frau Hawlitschek und Frau Posputschil" zum medizinischen Fachdiskurs: Bei ihrem Streifzug durch den Medizinjargon blieb kaum ein Begriff in seiner eigentlichen Bedeutung ungestört. Einvernehmen herrschte bei den beiden Patientinnen jedenfalls darüber, dass fürs Gedärm der "Dermatologe" und für den Harndrang der "Püschiater" zuständig ist.

Zwei Wochen vor der ganz heißen Phase des Karnevals bereiteten die Jecken auch den burgritterlichen Hausherren und ihrem Dreigestirn einen stürmischen Empfang. Ann-Christin Pelzer klagte unter dem Motto "Ach wenn ich doch schon 20 wär'" beredt über die Entbehrungen, die sie in ihrem Alter nun einmal zu ertragen hat. Marianne Neunzig, Brigitte Beutner sowie das Komiker-Duo "Pivie und Schmal" (Uwe Honerbach und Gottfried Goertz) sorgten als "Roki Underground" für ein musikalisches Highlight der Sitzung. Friederike Winterberg und Sandra Clemens glänzten mit dem unverwüstlichen Loriot-Sketch "Feierabend".

(NGZ)
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