Rommerskirchen Martinsmarkt ist abgesagt

Rommerskirchen · Erstmals seit 2002 wird es keinen Martinsmarkt geben. Ursache ist die Krise der Wirtschaftsinitiative WIR. Die könnte ihre Auflösung womöglich noch vermeiden. Voraussetzung ist, dass ein neuer Vorsitzender gefunden wird.

 Fred Meurer, Geschäftsführer des Center am Park (CaP) in Rommerskirchen, bedauert das geringe Interesse der WIR-Mitglieder.

Fred Meurer, Geschäftsführer des Center am Park (CaP) in Rommerskirchen, bedauert das geringe Interesse der WIR-Mitglieder.

Foto: H. Jazyk

Ein Darsteller des St. Martin wird sich kommenden Sonntag wohl nicht auf dem Gelände des Center am Park (CaP) tummeln, die Geschäfte jedoch werden sehr wohl geöffnet haben.

Der seit 2002 obligatorische Martinsmarkt wird dieses Jahr nicht gefeiert — stattdessen gibt es nach den Worten von CaP-Geschäftsführer Fred Meurer von 12 bis 17 Uhr einen "normalen" verkaufsoffenen Sonntag. Ursache ist die nach wie vor schwelende Krise der "Wirtschaftsinitiative Rommerskirchen" (WIR).

Fred Meurer ist als WIR-Geschäftsführer seit Sommer nur noch kommissarisch im Amt, was gleichermaßen für den Vorsitzenden Wolfgang Könen gilt. "Es war keiner da, der das in die Hände nimmt", verweist Fred Meurer auf die Ursache dafür, dass der stets in WIR-Regie organisierte Martinsmarkt diesmal ausfällt.

Ungeachtet der nominell knapp 50 Mitglieder standen für WIR zumindest in den vergangenen Jahren nur noch zwei Namen, nämlich Meurer und Könen. "Erschreckend" ist es für Fred Meurer, "dass das Interesse in den vergangenen Jahren derart heruntergeschraubt worden ist". Ein Mitgliedertreffen vor den Sommerferien wurde von nur wenigen Gewerbetreibender besucht — keiner stand für die Führungsposten zur Verfügung.

Die angesichts der seit Monaten virulenten Führungskrise drohende Auflösung des Vereins hatte im September noch einmal abgewendet werden können. Nicht zuletzt das Wirtschaftsbüro der Verwaltung hatte sich an der Suche nach potenziellen Kandidaten beteiligt, wobei aus dem seit einigen Wochen auszumachenden Hoffnungsschimmer doch noch etwas mehr werden könnte. Fred Meurer rechnet jedenfalls damit, dass der Vorsitz schon in Kürze nicht mehr vakant sein wird. Namen mag er derzeit jedoch nicht nennen.

Vom weiteren Geschick der Wirtschaftsinitiative will Fred Meurer auch seine künftige Planung für das CaP abhängig machen. Eine gemeinsame Initiative des CaP und des benachbarten Mariannenparks hatte Rolf Geyer, der Geschäftsführer des im CaP ansässigen Mariannenparks, ins Gespräch gebracht. Weitergehende Überlegungen legt Fred Meurer allerdings so lange auf Eis, bis anschließend geklärt ist, ob WIR seine aktuelle Krise womöglich doch noch überlebt.

Unabhängig davon bereitet Fred Meurer mit den im Center am Park ansässigen Geschäftsleuten die Zehn-Jahr-Feier des CaP vor. Die soll im Mai 2012 stattfinden. "Leider am Muttertag", wie Meurer mit Blick auf die vielen Verkäuferinnen im CaP sagt. Den Kunden soll zur Geburtstagsfeier ein Programm geboten werden, dass sich von den bislang gewohnten Märkten unterscheidet, kündigt Fred Meurer an — und hüllt sich in Schweigen.

(NGZ)
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