Rommerskirchen LVR fördert Kinder-Projekt des Kreises

Rommerskirchen · Das Ziel ist Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendlichen. Der Landschaftsverband (LVR) nimmt den Rhein-Kreis ins Programm auf und fördert das Projekt mit 40 000 Euro. Rommerskirchen, Jüchen und Korschenbroich profitieren.

 LVR-Projekt gegen Kinderarmut wird ausgebaut. Sie stellten gestern das Konzept vor (v.l.): Marion Klein, Tillmann Lonnes, Landrat Petrauschke, Petra Fliegen, Kathrin Heyen, Ralf Klahre und vom LVR-Jugendamt Alexander Mavroudis.

LVR-Projekt gegen Kinderarmut wird ausgebaut. Sie stellten gestern das Konzept vor (v.l.): Marion Klein, Tillmann Lonnes, Landrat Petrauschke, Petra Fliegen, Kathrin Heyen, Ralf Klahre und vom LVR-Jugendamt Alexander Mavroudis.

Foto: L. berns

Für die nächsten drei Jahre wird das Kreisjugendamt vom Landschaftsverband Rheinland unterstützt. In der Zeitspanne erhält das Team um Amtsleiterin Marion Klein für die Projektumsetzung "Teilhabe ermöglichen - Kommunale Netzwerke gegen Kinderarmut" Fördermittel von insgesamt 40 000 Euro. "Es geht hier nicht wirklich ums Geld und auch nicht um Kinderarmut im klassischen Sinn", sagt Marion Klein. So sehr sie sich über die Teilnahme am Förderprojekt freut, so sehr stößt sie sich am missverständlichen (Arbeits-)Titel.

Die Amtsleiterin möchte weg von Vokabeln, die beim Bürger sofort bestimmte Bilder hervorrufen: "Armut bedeutet für Kinder und Jugendliche weitaus mehr als das Leben in einer einkommensarmen Familie." Marion Klein führt als Beispiele die gesundheitliche Benachteiligung oder den Ausschluss von Bildung, Kultur, Sport und Freizeitaktivitäten an. Aber auch Kinder aus einkommensstarken Familien könnten "arm an sozialen Kontakten" sein. Marion Klein möchte nicht bewerten, sie will nur eines: "Mehr Chancengleichheit, mehr Gerechtigkeit" für alle Kinder jeden Alters im Einzugsgebiet des Kreisjugendamtes. "Kinderarmut" war bisher für das Fachamt mit Sitz in Korschenbroich kein eigenes Schwerpunktthema. Im März fiel die Entscheidung mit dem Kreisjugenddezernten Tillmann Lonnes und dem Kreisjugendhilfeausschuss, sich beim LVR für das Förderprogramm zu bewerben. "Wir sind aufgenommen", stellte gestern auch Landrat Hans-Jürgen Petrauschke zufrieden fest. Insgesamt kommen auf drei Jahre verteilt 40 Kommunen landesweit in den Genuss, das Netzwerkprogramm zum Wohle der Kinder für sich umzusetzen. Während 2013 die Stadt Neuss mit ihrem Jugendamt die Teilnahmebedingungen erfüllte, starten jetzt zeitgleich die Jugendämter der Städte Grevenbroich und Meerbusch. "Als Partner der Jugendämter und freien Träger der Jugendhilfe im Rheinland unterstützen wir die vielfältigen Aktivitäten für Kinder, Jugendliche und Familien", betont Alexander Mavroudis vom LVR-Landesjugendamt. Ihm ist die Vernetzung wichtig. "Denn nur wenn alle von einander wissen, was sie tun, kann es zum Erfolg führen." Dass das Rad vom Rhein-Kreis nicht neu erfunden werden muss, stellte Marion Klein gestern heraus. Und so erinnerte die Amtsleiterin unter anderem an die Fachstelle für "Frühe Hilfen" oder an die Neugeborenen-Begrüßung: "Wir sind gut aufgestellt, aber wir können noch besser werden." Dazu soll Kathrin Heyen beitragen. Sie übernimmt die Koordination der Netzwerkstruktur für präventive und zielgerichtete Angebote zur Förderung von Kindern und ihren Familien. Bei ihr im Büro im Alten Bürgermeisteramt, Regentenstraße 1, gibt es ab kommender Woche auch den "Familienkompass" als weiteren Baustein zur Chancengleichheit.

(NGZ)
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