Feld- und Werksbahnmuseum Oekoven hat große Pläne Loks sollen bald im Trockenen stehen

Feld- und Werksbahnmuseum Oekoven hat große Pläne · Noch einmal wurde die kleine Dampflok angeworfen, bullerte sie mit voll besetzten Personenwagen über das schmalspurige Gleis, während im Wageninneren der Nikolaus die Kinder beschenkte. Rund 350 Menschen am Tag genossen bei den Nikolausfahrten die Eisenbahnidylle, den Geruch Der Dampflok über den Gleisen.

Nun kehrt Ruhe ein im Feld- und Werksbahnmuseum Oekoven, fallen die kleinen Lokomotiven in Winterschlaf. Doch schon jetzt ist klar, dass 2004 für die rund 20 aktiven Mitglieder des Museums arbeitsreich wird. "Das nächste Jahr steht im Zeichen unserer Baumaßnahmen stehen", blickt Pressesprecher Michael Oddei voraus. Großes hatten sich die Museumseisenbahner vor etwa sieben Jahren vorgenommen - eine neue Wagenhalle soll her, das Gleisnetz ausgebaut werden, und für die Besucher an den Betriebswochenenden ist ein neuer Parkplatz geplant.

Vieles wurde bereits in Angriff genommen, die neue Zufahrt etwa und das neue Gebäude am Rande des Museums. "Darin richten wir unter anderem eine Cafeteria und Ausstellungsräume ein", erläutert Oddei. Bislang muss bei größeren Veranstaltungen die Werkstatthalle ausgeräumt, mit Bänken und Stühlen bestückt werden. "Die Werkstattatmosphäre ist aber nicht jedermanns Geschmack."

Neben dem Cafeteria-Gebäude wird 2004 eine Fahrzeughalle in Fertigbauweise errichtet. Mit 45 Metern Länge soll dort der große Fuhrpark - allein weit über ein Dutzend historische Lokomotiven meist aus den 30er bis 50er Jahren gehört dazu - eine neue Behausung finden. Ohne geschützte Unterbringung, so Oddei, würde sich der Verein bei der Restaurierung "im Kreise drehen": "Die alten Fahrzeuge weisen noch viele Holzteile auf, die bei unserer Witterung mit der Zeit faulen. Eisenbahnfans aus dem sonnigen Kalifornien können unsere Probleme nicht verstehen."

Eine kleine offene Diesellok beispielsweise wurde bereits zwei Mal gründlich restauriert, doch schon wieder findet sich Rost unter dem blauen Lack. Vor einigen Jahren wurde eine Überdachung errichtet, doch mit der neuen Halle soll der Zahn der Zeit wesentlich weniger am Material. Einige Fahrzeuge wurden in den vergangenen Jahren an andere Einrichtungen und Sammler abgegeben - "Man darf sich nicht übernehmen und einen zu großen Fuhrpark unterhalten."

Auf anderthalb Kilometer wachsen soll dagegen das Gleisnetz mit 600 Millimeter Spurweite. "Neben der neuen Wagenhalle wollen wir ebenfalls 2004 in Eigenleistung einen Bahnsteig mit einem Umfahrgleis anlegen", sagt Oddei. "Damit ist ein wesentlich interessanterer Fahrbetrieb möglich. Die Züge fahren vom Bahnsteig zunächst zum Bahnhof. Dort setzt die Lok um, und der Zug setzt die Fahrt bis zum Endpunkt an der Lohe fort."

Für die Bahnsteiganlage muss allerdings der Parkplatz verlegt werden. Auch am anderen Ende soll die Bahn erweitert werden. "Wir haben einen Streifen Land angemietet, um die Gleisstrecke Richtung Grevenbroich zu verlängern." Der neue Endpunkt soll in der Nähe der Straße zwischen Allrath und Barrenstein liegen - in diesem Jahr bereits haben Mitglieder des Vereins einen Teil des Geländes gerodet.

"2005 werden wir wohl den Großteil unserer Pläne realisiert haben - für insgesamt eine sechsstellige Summe", meint Oddei. Der Verein finanziert sich aus Mitgliedsbeiträgen und Fahrpreisen, einen Zuschuss leistet der Rhein-Kreis-Neuss. Wer Museum in Oekoven mitmachen möchte, erhält unter www.Feldbahnmuseum.de weitere Informationen. Carsten Sommerfeld

(NGZ)
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