Rommerskirchen Lkw-Panne: Ruf nach B 59n wird lauter

Rommerskirchen · Ein Baulaster verlor gestern Mittag in voller Fahrt ein Hinterrad auf der B 59. Ralf Nadrowski war nur wenige Meter entfernt. Für ihn ist der Vorfall ein Grund mehr dafür, die einstweilen auf Eis liegende Umgehung zu realisieren. Vorfälle dieser Art hätten sich in den vergangenen Monaten gehäuft.

 Noch einmal gut gegangen: Der Laster, der gestern Mittag auf der B 59 ein Hinterrad verlor, konnte bremsen, ohne einen Unfall zu verursachen.

Noch einmal gut gegangen: Der Laster, der gestern Mittag auf der B 59 ein Hinterrad verlor, konnte bremsen, ohne einen Unfall zu verursachen.

Foto: S. Büntig

Ralf Nadrowski war gestern in seinem Garten an der B 59 beschäftigt, als er eine unangenehme Überraschung erlebte: Kurz nach 12.30 Uhr passierte ein Baulaster mit Dürener Kennzeichen den Ort und verlor in voller Fahrt den Hinterreifen: Das Bremsmanöver des Fahrers gelang, gut 150 Meter weiter konnte er den Wagen in der Nähe von Nadrowskis Garten zum Stehen bringen. Sein Grundstück ist durch eine Mauer gesichert, die im Ernstfall einem Laster nicht standhalten würde.

An der Tagesordnung sind derartige Vorkommnisse zwar nicht, als Einzelfälle mag sie der Sinstedener inzwischen aber auch nicht ansehen. Vor geraumer Zeit etwa sei ein Laster in den die B 59 säumenden Tannen gelandet. "Vor sechs Monaten lag ein Laster samt Anhänger im Garten meines Nachbarn", erzählt er.

Wie wohl alle Sinstedener, vor allem natürlich die Anwohner der Ortsdurchfahrt, ist Ralf Nadrowski enttäuscht darüber, dass das Land die geplante Umgehungsstraße B 59n zurückgestuft hat. "Schon vor Jahren wurde bei einer Bürgerversammlung darauf hingewiesen: Wenn die Straße nicht bis 2012 gebaut wird, dann ist das Geld knapp", sagt er.

Im September war die Nachricht aus Düsseldorf bekannt geworden, dass die fast beendeten Planungen für die B 59n bis auf Weiteres auf Eis gelegt werden. Bürgermeister Albert Glöckner tritt nun dafür ein, dass die Gemeinde die Planung in eigener Regie weiterführt. Nadrowski meint: Seit der Eröffnung des ersten Teilabschnitts der Umgehung 2009 habe der Verkehrs insgesamt, vor allem jedoch der Schwerlastverkehr drastisch zugenommen.

"Wir sind hier nun einmal die Mautpreller-Strecke Nr.1", sagt Ralf Nadrowski, der mit seiner Familie seit 2003 am Mohnweg lebt. Dass sich die Strecke bei Lastwagenfahrern derartiger Beliebtheit erfreut, ist für ihn kein Wunder: "Alles, was von Köln nach Aachen oder Holland will, nimmt nicht die A 4 oder die A 61, sondern lieber die Venloer Straße." Inzwischen könne man hier in Sinsteden ein Studium für europäische Lkw-Kennzeichen beginnen. Er selbst hat sich an den CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe gewandt. Der hat ihm in seinem Antwortschreiben versichert, sich um das Problem der zurückgestuften Umgehung kümmern zu wollen.

Ralf Nadrowski bleibt skeptisch: "Ich glaube nicht, dass ich den Bau der Umgehung noch erlebe." Der Zwischenfall an der B 59 war gestern schnell erledigt. Gut 20 Minuten später war ein Privatwagen mit einem Ersatzreifen vor Ort.

(NGZ/rl)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort