Rommerskirchen Licht-Installationen in Reiters Scheune

Rommerskirchen · Die zweiwöchige Ausstellung verzichtet erstmals völlig auf Gemälde. Literarisch-musikalische Programm-Angebote.

2013 führte Hagelschlag dazu, dass Martha Reiter ihren 2000 Quadratmeter großen Garten nur eingeschränkt für den Kultursommer nutzen konnte. Vorige Woche wütete Orkan "Ela", verwüstete den Garten, fällte einen Baum im Hof und hinterließ auch am Dach seine Spuren. Dennoch startete der seit 1996 stattfindende "Kultursommer in Reiters Scheune" am Wochenende programmgemäß.

Martha Reiter (77) konnte auf die Hilfe von Freunden und Nachbarn zählen, die binnen weniger Tage den ehemaligen Bauernhof an der Widdeshovener Straße wieder in Schuss brachten. "Licht" lautet das Motto der wie immer zweiwöchigen Ausstellung, "bei der wir erstmals keine Gemälde dabei haben", wie Martha Reiter sagt.

"Wir haben uns schon anfang des Jahres getroffen, um das Konzept für die Ausstellung zu besprechen", erzählt Alexandra Korschefsky. Die Evinghoverin hat schon mehrfach an der Winterausstellung im Rathaus teilgenommen, wirkt jedoch erstmals aktiv beim Kultursommer mit - und zwar an der Lichtinstallation in der Scheune, einem der tragenden Elemente der Ausstellung. Martha Reiter macht kein Hehl daraus, dass die vorbereitenden Gespräche kein unverbindliches Geplauder waren: "Wir haben uns damit recht schwer getan. Ich denke, dass wir trotz aller Bedenken und Schwierigkeiten und mangelnder Erfahrung eine sehr sehenswerte Ausstellung präsentieren können - ganz anders als gewohnt und ohne ,Tafelmalerei'."

Mit einer großen Illumination lockte sie am Abend der Eröffnung eine stattliche Besucherschar in die Scheune. Eine tragende Rolle spielte hierbei Dirk Windbergs, der zudem für die gesamte Keller- und Scheunenbeleuchtung verantwortlich zeichnet und auch Außenbereich mit eigenen Objekten vertreten ist.

Leonie Dienst und Dagmar Reichel gehören seit vielen Jahren zum festen Stamm der Aussteller. Auch die Malerin und Bildhauerin Annu Koisitinen aus Nettesheim war in den vergangenen Jahren wiederholt beim Kultursommer präsent. Helmut Zilliken präsentierte eine Dokumentation und lud zu einer Mitmach-Fotoaktion ein.

Auch die Musik spielt beim Kultursommer stets eine Rolle: Die "Skomraks" boten einen Mix aus Irish Folk, Kletzmer und Balkan-Folklore, während das Kölner Quintett "Yakamozz" mit aktueller Pop-Musik aufwartete. Schon seit den 1990-er Jahren dabei sind Gitarrist Laurent Chevalier und der seine Chansons am Kontrabass begleitende Leo Despineux, die gestern den musikalischen Part übernahmen.

Flankiert wird die schon bei der Eröffnung von vielen interessierten Gästen über die Region hinaus besuchte Ausstellung wie immer auch von Bühnenveranstaltungen: Am Donnerstag um 18 Uhr geben die "Rheinsaiten" Simon Kollecker, Daniel März, Pia Rossow und Nicola Stock ein Gitarrenkonzert. Am Samstag, 21. Juni, gibt es ab 19 Uhr eine musikalische Lesung mit dem Autoren und Gitarristen Val Sidal, und am 27. Juni steht in Reiters Scheune ab 19.30 Renaissance-Musik mit dem Ensemble "canticum con moto" auf dem Programm.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort