Rommerskirchen Leuchtende Vorbilder für Gemeinsinn

Rommerskirchen · Die Anwohner der Lambertusstraße in Ramrath setzen oft auf Eigeninitiative. Jetzt verschönern sie ihre Siedlung mit Weihnachtssternen. Derlei Aktionen, die es ähnlich auch in anderen Orten gibt, erleichtern den Kontakt zu Neubürgern.

 Heinz-Walter Hupe (l.) und Willi Dunkel haben die Sterne hergestellt,die in der Vorweihnachtszeit die Lambertusstraße erleuchten. Foto: Tinter

Heinz-Walter Hupe (l.) und Willi Dunkel haben die Sterne hergestellt,die in der Vorweihnachtszeit die Lambertusstraße erleuchten. Foto: Tinter

Foto: Tinter Anja

Heinz-Walter Hupe kann mit Fug und Recht von sich behaupten, ein "Ur-Ramrather" zu sein. Eigentlich ist der 66-Jährige sogar "Ur-Einwohner" der dortigen Lambertusstraße. Denn Hupe wohnt da immer noch in genau dem Haus, in dem er einst das Licht der Welt erblickte - Beleg für eine außerordentliche Heimatverbundenheit. Und die lebt er nicht etwa durch Abgrenzung gegenüber Menschen, die neu hinzuziehen, sondern im Gegenteil auch durch deren Einbindung. "Das habe ich immer im Hinterkopf", sagt Hupe. In seiner Nachbarschaft findet er Mitstreiter mit ähnlicher Einstellung. Die "Integration" der Zuzügler läuft oft über gemeinsame Projekte. Das aktuellste: Am Wochenende wurden neun neue, große Weihnachtssterne sowie sechs Meter lange Lichtschläuche in Betrieb genommen, die die Anwohner angeschafft haben und die Hupe mit Unterstützung von Willi Dunkel an den Straßenlaternen angebracht hat. Das Neukirchener Elektrounternehmen Dicken hatte dazu Steckdosen installiert.

"Meistens läuft es doch so: Jemand zieht irgendwo neu ein, und wenn man sich sieht, hebt man kurz die Hand zum Gruß, und das war's", sagt Heinz-Walter Hupe. Organisiere man dagegen einen Grillabend und lade die Zuzügler dazu ein, "dann kennt man sich danach in der Regel schon beim Vornamen", fügt er hinzu. Der Ramrather muss es wissen, denn drei solcher Grillfeten sind an der Lambertusstraße schon gelaufen. Eine fand im Sommer 2013 statt. Vorausgegangen war die Pflege und Verschönerung der Gillbachbrücke und der Brücke am Sandpütz durch engagierte Ramrather. Als Anerkennung für die Pflege der Lambertuskapelle und den angrenzenden Platz hatte das dafür zuständige Freiwilligenteam (Gerhard Löffler, Peter Jung, Wilhelm Müller) die Ehrengabe der Gemeinde erhalten.

Zur Inbetriebnahme der Weihnachtssterne, die mit Glühwein gefeiert wurde, hatten die Ramrather jetzt auch Bürgermeister Martin Mertens eingeladen. Der ist voll des Lobes. "Ich freue mich sehr über das große Engagement der Ramrather. Hier wird Dorfgemeinschaft im besten Sinne gepflegt", urteilt der Verwaltungschef. Mertens weiß, dass nicht nur die Ramrather leuchtende Vorbilder für Zusammenhalt und bürgerschaftliches Engagement sind. Er hält diese Tugenden fast schon für typisch für die ganze Gemeinde: "Das bürgerschaftliche Engagement in Rommerskirchen ist riesengroß und erfüllt mich als Bürgermeister immer wieder mit Stolz. Wir können uns glücklich schätzen, Menschen in Rommerskirchen zu haben, die viele Aufgaben zu unser aller Nutzen übernehmen. Das macht unsere Gemeinde lebens- und liebenswert." Zurzeit findet dies seinen Ausdruck passend zur Jahreszeit im gemeinsamen Aufstellen von Weihnachtsbäumen, das zum Beispiel in Anstel und Frixheim gepflegt wird. Und auch in Ramrath ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht. "Ich habe schon wieder was Neues im Kopf", kündigt Heinz-Walter Hupe schon mal an.

(NGZ)
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