Rommerskirchen Kulturcafé feiert sein Silberjubiläum

Rommerskirchen · Mit dem Musikkabarettisten Felix Janosa gastierte fast auf den Tag genau 25 Jahre nach der Premiere der Kabarettreihe der erste dort jemals aufgetretene Künstler erneut im evangelischen Gemeindesaal,

 Felix Janosa (vorn), Hilmar Konrad, Thomas Spitzer und Walter Grubert (v.l.) hatten bei der Jubiläumsfeier des Kulturcafés ebenso viel zu lachen wie das weit mehr als 100-köpfige Publikum.

Felix Janosa (vorn), Hilmar Konrad, Thomas Spitzer und Walter Grubert (v.l.) hatten bei der Jubiläumsfeier des Kulturcafés ebenso viel zu lachen wie das weit mehr als 100-köpfige Publikum.

Foto: Georg Salzburg

Dass im evangelischen Gemeindesaal noch Stühle herbei geschleppt werden müssen, hat es auch länger nicht gegeben. Vor rappelvollem Haus konnte jetzt das Eckumer Kulturcafé seinen 25. Geburtstag feiern. Felix Janosa war vor einem Vierteljahrhundert nicht allein der Premierengast: Mit seinem inzwischen fünften Auftritt in Eckum ist der in Aachen lebende Musikkabarettist inzwischen zum alleinigen Rekordhalter im Kulturcafé avanciert, in dem es seit 1991 bisher 134 Kabarettabende gab.

"Das könnte ich heute nicht mehr", meinte Felix Janosa angesichts der Erinnerungen von Kulturcafé-Mitgründer Walter Grubert an die Premiere 1991: "Wir haben noch bis drei Uhr morgens gefeiert, sogar auf der Bühne getanzt, und Felix Janosa hat uns am Klavier unermüdlich begleitet." Auch wenn Janosa nicht mehr Ende Zwanzig ist, vom ihn kennzeichnenden schwarzen Humor hat er in den vergangenen 25 Jahren nichts verloren. "Giftschrank - alles muss raus!" heißt sein aktuelles Programm, bei dem Tipps für Sekretärinnen, wie am besten der Chef umzubringen ist, musikalisch ebenso virtuos vermittelt werden, wie die ebenso gut gemeinte wie schlecht gemachte "Fair-Trade-Music" aufs Korn genommen wird.

Auch Janosa kann sich noch an die Premiere des Kulturcafés erinnern. Besonders beeindruckt hat ihn "das ebenso wie heute sehr aufgeschlossene Publikum. Die Leute im Rheinland sind ja ohnehin sehr amüsierfreudig, aber hier ist es besonders schön", sparte er nicht mit Komplimenten. Mag in seiner Kabarettisten-Vita auch von 1995 bis 2011 eine Lücke klaffen, ist Felix Janosa im vergangenen Jahrhundert alles andere als untätig gewesen: "Ich habe 200 CDs komponiert und 100 Bücher und Notenhefte geschrieben." Eine Goldene Schallplatte ist auch dabei, denn die Musik fürs Kinder-Musical "Ritter Rost" stammt ebenso von Janosa.

Prägende Einflüsse waren für ihn die US-Satiriker und Liedermacher Tom Lehrer und Randy Newman. Lehrers Lieder bearbeitet Janosa zurzeit und will mit ihnen "in ganz neuem Kontext" angesichts von 70 Jahren Deutsch-Amerikanischer Freundschaft ein neues Programm bestreiten. Wobei er "in zwei, drei Jahren" auch einen neuerlichen Auftritt in Eckum nicht ausschließt.

Hilmar Konrad als "Finanzchef" des Kulturcafés, aber auch Thomas Spitzer und Walter Grubert freuten sich nicht allein über den Besucherzuspruch beim Jubiläum. Auch der Abo-Verkauf für dieses Jahr lief "fast schon wie in alten Zeiten", so Spitzer, der schon bei der Gründung des Kulturcafé 1991 darauf verwies, dass "die Kirche ja auch einen kulturellen Auftrag hat." Damals war das Feld in Sachen Kultur am Gillbach noch nicht allzu üppig bestellt: Lediglich der fünf Jahre ältere Theaterverein Gillbachbühne war damals bereits eine feste Größe in der Gemeinde. Die zeichnete das Kulturcafé schon 1996 mit ihrer Ehrengabe aus. "Glücklich und stolz" angesichts des "heute schon fast einzigartigen Angebots" zeigte sich Bürgermeister Martin Mertens in seinem Grußwort zum Jubiläum.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort