Rommerskirchen KuKuK: Ärger statt Feiern

Rommerskirchen · Zahlreiche Mitglieder des Kunst- und Kulturkreises haben den Verein ausgerechnet kurz vor dessen Zehn-Jahresfeier verlassen. Sie fordern "mehr Qualität", der KuKuK will "keinen elitären Maßstab."

Eigentlich hätte der Kunst- und Kulturkreis (KuKuK) 2011 sein zehnjähriges Bestehen feiern können. Stattdessen gibt es Zoff: Ein schon länger währender Richtungsstreit endete jetzt mit dem Austritt zahlreicher KuKuK-Mitglieder – auch über die Gemeinde hinaus bekannte Mit-Gründer des Vereins sind darunter.

"Ich bin kein Vereinsmensch und hasse Klüngel und Intrigen", sagt die Malerin Annu Koistinen. Der Gedanke, Kunst zu fördern, habe sich jedenfalls "innerhalb des letzten Jahres nicht mehr bewährt", begründet sie ihren Austritt. "Es gibt nun mal auch in der Kunst Kriterien für Qualität", verweist die Kunsterzieherin auf den inhaltlichen Kern der Auseinandersetzung, die vergangenes Jahr begannen. Nachdem der KuKuK 2010 erstmals den "Kultursommer" in Reiters Scheune organisiert hatte, blieb er in diesem Jahr weitgehend außen vor: Veranstalterin Martha Reiter hatte die Qualitätsfrage aufgeworfen, was die betroffenen KuKuK-Mitglieder in Rage brachte.

Während des Kultursommers organisierten diese unter Federführung von Wolfgang Haus eine Ausstellung in Butzheim. "Dort wollten wir all jenen ein Forum geben, die bei Martha Reiter nicht ausstellen konnten", sagt Haus, der Sprecher der Bildenden Künstler im KuKuK. Martha Reiter fühlte sich daraufhin ihrerseits "ausgegrenzt", zumal die KuKuK-Ausstellung bereits im Zeichen des Jubiläums stand. Sauer reagierten auch die "Textkomponisten", die bis 2010 als Autorenzirkel des KuKuK firmierten. Ihr Auftritt stand auf den Programm, ohne dass sie davon wussten, klagt Sigrid Konopatzki. Sie und Klaus-Michael Rustemeyer, der Sprecher der "Textkomponisten", sind als Einzelmitglieder aus dem KuKuK ausgetreten. Die ihm als eigenständige Gruppe angeschlossenen Autoren haben den Verein ebenfalls verlassen. In die Kritik geraten ist KuKuK-Chef Michael von Hoesslin. "Mir geht es um einen KuKuk für alle. Einen elitären Maßstab zu vermitteln, kann nicht unser Maßstab sein. Das kann ich nicht mittragen", sagt er. Die bisher unter KuKuk-Label firmierende Winterausstellung im Rathaus werden Annu Koistinen und ihre Mitstreiter vom 21. November bis 20. Januar in eigener Regie starten. Auch KuKuK-Mitglieder können teilnehmen – aber es wird juriert. Die für Anfang Dezember im Ratssaal geplante KuKuK-Feierstunde zum zehnten Geburtstag hat Wolfgang Haus abgesagt: Sie soll im Frühjahr 2012 "in einem friedlichen Rahmen" nachgeholt werden, so Haus.

(NGZ)
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