Kommunalwahl in Rommerskirchen CDU setzt im Wahlkampf auf Harmonie

Rommerskirchen · Die CDU Rommerskirchen möchte mit ihrem Wahlprogramm „nachhaltig und zukunftssicher“ agieren. Im Wahlkampf setzt der CDU-Chef auf das engagierte Team und hält SPD-Bürgermeister Martin Mertens für wählbar.

 Beim CDU-Familienlauf 2019 herrschte schon Harmonie: Bürgermeister Martin Mertens (2.v.l) mit den CDU-Politikern Bianka Mischtal (l.), Matthias Schlömer (M.), Michael Willmann und Heike Troles MdL.

Beim CDU-Familienlauf 2019 herrschte schon Harmonie: Bürgermeister Martin Mertens (2.v.l) mit den CDU-Politikern Bianka Mischtal (l.), Matthias Schlömer (M.), Michael Willmann und Heike Troles MdL.

Foto: CDU

Das Wahlkampf-Ziel ist für den Rommerskirchener CDU-Fraktions- und Parteivorsitzenden Michael Willmann klar: „Ein möglichst gutes Ergebnis für die CDU.“ Das soll durch ein Wahlprogramm, das mit nachhaltig und zukunftssicher überschrieben ist, und durch das engagierte Team der Ratskandidaten und Helfer eingefahren werden – aber nicht durch Streit und aggressives Verhalten, wie Willmann betont: „Eine totale Konfrontation bringt nur Isolation“, so lautet Willmanns Erfahrung seiner „kommunalpolitischen Lehrjahre“. Gerade auf kommunaler Ebene sei es wichtig, Projekte gemeinsam umzusetzen, um die Gemeinde nach vorn zu bringen. Wer da nur kontra gebe, müsse sich nicht wundern, wenn die Bereitschaft der anderen Ratsmitglieder schwinde, Ideen anzuschauen, führt Willmann aus.

Und diese interfraktionelle Zusammenarbeit in Rommerskirchen funktioniere grundsätzlich gut: „Da sind wir seit 2017 auf einem guten Weg“, meint Willmann. Auch die CDU-Fraktion habe sich in den vergangenen acht Jahren komplett erneuert. „Uns ist wichtig, mit Personen zusammenzuarbeiten, nicht Parteipolitik zu betreiben“, betont der CDU-Chef. Dazu gehöre auch eine gute Zusammenarbeit mit dem Bürgermeister aus den Reihen der SPD. „Man kann Martin Mertens wählen“, mit dem die CDU „nicht unzufrieden“ sei und den sie gern weiter „konstruktiv-kritisch begleiten“ möchte, wie Willmann betont. Da gebe es viele gemeinsame Themen, die angepackt würden, wie auch jetzt ein Hindernis am Bahnhof für Fahrradfahrer, das die CDU mit ihrer Landtagsabgeordneten Heike Troles und dem Bürgermeister beseitigen lasse:  „Diese gute Zusammenarbeit wollen wir weiter unterstützen“, sagt Willmann. Eine noch ausdrücklichere Wahlempfehlung als Partei für den SPD-Kandidaten Mertens bei der Kommunalwahl am 13. September auszusprechen  – das wollte Willmann nicht.

Die CDU-Mitglieder haben ebenso wie alle anderen Rommerskirchener „nur“ die Wahl zwischen drei Bürgermeisterkandidaten: Martin Mertens (SPD), Stephan Kunz (FDP) und Stefan Hrdy (AfD). Schon früh im Jahr hatte der Rommerskirchener CDU-Gemeindeverband einstimmig die Entscheidung des CDU-Vorstands bestätigt, auf einen eigenen Bürgermeisterkandidaten zu verzichten.

„Rommerskirchen ist eigentlich eher CDU-lastig, das zeigen auch die vergangenen Wahlen zum Europaparlament, Bundestag und Landtag – aber bei den Kommunalwahlen dominiert seit 1999 die SPD“, fasst es Willmann zusammen, für den die Bürgermeisterwahl eine Personalwahl ist: „Wenn man mit dem Bürgermeister zufrieden ist, ist dem Bürger vor Ort gleich, aus welcher demokratischen Partei er stammt.“ Und genau da sieht Willmann eventuell „ein Problem“ der eigentlichen CDU-Wähler: „Sie wollen dann auch, dass ihr Bürgermeister gut durch den Rat kommt und wählen daher die SPD“, vermutet Willmann und betont: „Diese Wähler können ruhig den Amtsinhaber und die CDU wählen.“ Dieser Appell an die Wähler ist Willmann wichtig: „Wir wollen den guten Weg mit allen demokratischen Parteien gemeinsam fortsetzen.“ Harmonie und ein gutes Miteinander sei nicht nur in der CDU, sondern im ganzen Gemeinderat förderlich, spricht sich Michael Willmann gegen Grabenkämpfe aus.

In ihrem Wahlprogramm spricht sich die CDU für eine maßvolle, aber kraftvolle Stärkung der Gemeinde aus. Dabei geht es um Baugebiete, Wirtschaft, Bildung, Mobilität, Strukturwandel, Umwelt und die Gruppen Familien, Jugend und Senioren. „Wenn wir einen zweiten S-Bahn-Haltepunkt im Norden erhalten, steigt auch die Chance, die Orte dort weiterzuentwickeln“, nennt Willmann ein Beispiel.

Einen Kommentar zum Thema von Redakteurin Carina Wernig lesen Sie hier.

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